Wissenschaftsbild der Woche Spieglein, Spieglein im Sand: Bist du der Größte im ganzen Land?
Forschende blicken in Welten, die anderen verborgen bleiben. Jede Woche zeigen wir eine ihrer schönsten Aufnahmen und erzählen die Geschichte dazu. Diese Woche: eine spiegelnde Pfütze

Was spiegelt denn hier?
Eine hauchdünne Wasserschicht. Immer nach starken Regenfällen bedeckt solch eine die Salar de Uyuni in Bolivien, mit mehr als 10.000 Quadratkilometern die größte Salzpfanne der Welt. Reiseführer bewerben das Naturschauspiel als größten Spiegel der Welt. Forschende des National Research Council of Italy haben nun untersucht, ob das stimmt. Mit Radarwellen von Satelliten maß das Team die Stärke der Reflexion, denn es gilt: Je glatter eine Oberfläche ist, desto stärker sind die zurückgeworfenen Signale. Das Ergebnis: Die Oberfläche reflektiert tatsächlich wie ein Spiegel, allerdings nicht überall gleich gut, weswegen sie keinen zusammenhängenden Spiegel bildet. Zudem ist der Spiegeleffekt nicht ganzjährig gleich stark, er lässt sich vor allem in den Monaten Februar und März beobachten. Überraschend: Wind beeinträchtigt den Effekt kaum. Die Forschenden vermuten, das Wasser sei so flach, dass eine Brise darauf keine Wellen erzeugen könne.
KW 39
KW 39
© Mzabarovsky / Shutterstock