
Wer besetzt diese Koralle?
Schlangensterne. Sie tummeln sich in den Ästen von Callogorgia delta, sind jedoch keine symbiontischen Partner der Tiefseekoralle – die sind zu klein, als dass sie auf dem Foto zu sehen wären. Ein deutsch-amerikanisches Team aus Biolog*innen entdeckte, dass die Koralle zwei bisher unbekannte Bakterienarten beherbergt, deren winziges Erbgut Fragen aufwirft. Denn den Einzellern der Familie Oceanoplasmataceae fehlen die Gene für den Kohlenhydrat-Metabolismus, der für fast alle Lebewesen ein essenzieller Motor des Stoffwechsels ist. Sie gewinnen ihre Energie allein durch den Abbau der Aminosäure Arginin, die sie von ihrem Wirt beziehen. Die Forschenden vermuten, dass die Bakterien der Koralle im Gegenzug Stickstoff zur Verfügung stellen, an dem es in den Meerestiefen mangelt. Sicher sind sie sich aber noch nicht. Die Bakterien könnten auch reine Parasiten sein.
KW 46
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