
Woraus bestehen diese Fäden?
Aus der Stärke in Weizenmehl. Die dünnsten Exemplare durchmessen lediglich 372 Nanometer, ein Zweihundertstel eines menschlichen Haares. Das macht sie zu den dünnsten Spaghetti der Welt. Al dente wären sie in Sekundenbruchteilen. Die Spezialnudeln sind jedoch nicht für den Kochtopf bestimmt, sondern für medizinische Anwendungen. Die Chemiker*innen Beatrice Britton und Adam Clancy vom University College London zogen sie mithilfe elektrischer Felder aus einer Nadelspitze und verfilzten sie zu hauchdünnen, porösen Matten. Die Nanopasta ist kostengünstig, umweltfreundlich und im Körper abbaubar. Mit ihr ließen sich möglicherweise Wunden abdecken oder Medikamente im Körper deponieren. Faserknäuel wie jenes, das hier unter dem Rasterelektronenmikroskop zu sehen ist, könnten sogar ein Gerüst bilden, in dem sich nach Knochenbrüchen neue Zellen ansiedeln.
KW 48
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© Beatrice Britton / Adam Clancy