
Was zeigt diese Himmelskarte?
Das Vibrieren der Raumzeit. Kosmische Großereignisse wie die Verschmelzung zweier Schwarzer Löcher ziehen und zerren an Raum und Zeit. In der Folge breiten sich Schwingungen im kosmischen Untergrund aus, als Gravitationswellen rasen sie mit Lichtgeschwindigkeit durch das All. Die langwelligsten unter ihnen stammen noch aus der wilden Jugend des Universums. Forschende vermessen sie mithilfe von weit entfernten Sternenleichen, den Pulsaren. Diese rotieren rasend schnell und senden dabei regelmäßig Pulse aus – dem extrem gleichmäßigen Ticken können irdische Radioteleskope lauschen. Dehnen oder stauchen vorbeiziehende Gravitationswellen die Raumzeit zwischen Pulsar und Erde, bringen sie die kosmische Präzisionsuhr scheinbar aus dem Takt. Viereinhalb Jahre lang vermaßen Astronomen mit der südafrikanischen Anlage MeerKAT solche minimalen Abweichungen im Ticken von 83 Pulsaren (als weiße Sterne eingezeichnet). Daraus entstand die aktuellste Karte des kosmischen Gravitationswellenhintergrunds. Ein Ziel der Forscherinnen und Forscher ist es, Hotspots zu finden, Gebiete besonders zahlreicher Raumzeitschwingungen. Dort könnten sich beispielsweise zwei supermassereiche Schwarze Löcher eng umkreisen.
KW 50
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© K. Grunthal et al., 2024 / MPIfR