
Was ist das für eine ungewöhnliche Kreatur?
Es sind zwei: Die eine steckt im Hals der anderen. Die beiden Fossilien aus den Steinbrüchen des Solnhofener Plattenkalks zeigen zwei Versionen einer dramatischen Geschichte, die sich vor rund 150 Millionen Jahren offenbar wiederholt abspielte. Die Paläontologen Martin Ebert und Martina Kölbl-Ebert haben sie rekonstruiert.
Im späten Jura befand sich in Solnhofen eine Lagune, in der sich Fische der Gattung Tharsis tummelten. Sie hatten sich darauf spezialisiert, verrottendes Gewebe, Algen und Bakterien von schwimmenden Objekten zu saugen. Dabei trieben ihnen auch tote Belemniten entgegen, die den heutigen Kalmaren ähnelten. Die Fische – in allen dokumentierten Fällen waren es Jungtiere – verleibten sich die verwesten Kopffüßer wohl versehentlich ein. Während der spitz zulaufende Teil des Innenkeletts, das Rostrum, ins Maul der Tharsis passte, wurden die Belemniten nach hinten heraus zu breit zum Schlucken. Da die Fische ihre Beute weder ausspucken oder abbeißen konnten, versuchten alle Exemplare vergeblich, sie über die Kiemen auszuscheiden. Vermutlich erstickten sie binnen Stunden
KW 28
Im späten Jura befand sich in Solnhofen eine Lagune, in der sich Fische der Gattung Tharsis tummelten. Sie hatten sich darauf spezialisiert, verrottendes Gewebe, Algen und Bakterien von schwimmenden Objekten zu saugen. Dabei trieben ihnen auch tote Belemniten entgegen, die den heutigen Kalmaren ähnelten. Die Fische – in allen dokumentierten Fällen waren es Jungtiere – verleibten sich die verwesten Kopffüßer wohl versehentlich ein. Während der spitz zulaufende Teil des Innenkeletts, das Rostrum, ins Maul der Tharsis passte, wurden die Belemniten nach hinten heraus zu breit zum Schlucken. Da die Fische ihre Beute weder ausspucken oder abbeißen konnten, versuchten alle Exemplare vergeblich, sie über die Kiemen auszuscheiden. Vermutlich erstickten sie binnen Stunden
KW 28
© J. Geppert / S. Schäfer