
Was leuchtet hier?
Die Zellen einer menschlichen Hand. Bevor Embryonen Gliedmaßen herausbilden, bestehen ihre Hände und Füße als Zellhaufen, die weder eine bestimmte Form noch eine Funktion besitzen. Bereits nach acht Wochen jedoch differenzieren sich die einzelnen Zellen und bilden komplexe anatomische Gliedmaßen. Schon kleine Störungen in diesem fein abgestimmten Prozess führen zu Fehlbildungen; etwa jedes 500ste Kind weltweit ist davon betroffen. Bislang wurde dieser Vorgang hauptsächlich an Labormäusen untersucht, nun hat ein Forschungsteam der Initiative "Human Cell Altas" die Entwicklung auch bei menschlichen Föten untersucht – und sichtbar gemacht. Dafür verwendeten die Forscherinnen und Forscher Föten aus Schwangerschaften, die während der fünften und zehnten Woche im Addenbrooks Hospital in Cambridge freiwillig abgebrochen wurden, und färbten die unterschiedlichen Zelltypen verschiedenfarbig ein. So gelang es, die Genexpressionsprogramme aufzuspüren, die in bestimmten Bereichen aktiviert werden, um die Gliedmaßen zu formen. Die Forschung sei wichtig, um die genetischen und zellulären Prozesse hinter der menschlichen Entwicklung zu verstehen, sagt Mitautorin Sarah Teichmann vom Wellcome Sanger Institute. "So haben wir beispielsweise neue Funktionen der Schlüsselgene MSC und PITX1 entdeckt, die möglicherweise die Muskelstammzellen regulieren. Dies könnte ein Potenzial für die Behandlung von Muskelkrankheiten oder -verletzungen bieten."
KW 49
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© Wellcome Trust Sanger Institute