Sie wühlte gerade mit beiden Händen in der Erde, da wusste Mixtli Barrera Fernández, dass sie ihren Platz gefunden hatte. Ganz plötzlich und einfach so,im Garten ihres Vaters Felipe. Obwohl Garten nicht das richtige Wort ist. Chinampas heißen die schwimmenden Felder im Feuchtgebiet von Xochimilco im Süden von Mexiko-Stadt: rechteckige Inseln mit schlanken Weiden an den Rändern, umflossen von Kanälen. In den Gärten wachsen Bohnen, Mais und Blumen, seit über tausend Jahren. Die chinamperos, die sie anbauen, knüpfen einmal im Jahr mit Blüten bedeckte Teppiche, um die Felder zu ehren. So eng sind hier die Menschen, ihre Kultur und das Land verbunden, dass ihre Sprache ihnen einen gemeinsamen Namen gegeben hat: La Chinampería.
Xochimilco In den schwimmenden Gärten von Mexiko-Stadt
Nahe Mexiko-Stadt liegt ein uraltes Feuchtgebiet: Xochimilco. Bauern leben hier noch im Einklang mit der Natur. Und könnten so die Metropole retten

Mixtli Barrera Fernández ist eine chinampera: Schon ihre Vorfahren bewirtschafteten die schwimmenden Gärten im Süden von Mexiko-Stadt. Dieses Erbe hat sie erst als junge Erwachsene für sich entdeckt. "Das Land gehört zu mir", sagt sie
© Mat Hay