Wissenschaftsbild der Woche Ein Swimmingpool für Geisterteilchen
Forschende blicken in Welten, die anderen verborgen bleiben. Jede Woche zeigen wir eine ihrer schönsten Aufnahmen und erzählen die Geschichte dazu. Diese Woche: ein gigantisches Experiment untertage

Wen soll diese Kugel aufstöbern?
Geisterteilchen. Neutrinos sind die leichtesten und zugleich am schwersten detektierbaren Teilchen des Kosmos. In jeder Sekunde fliegen Zigmilliarden durch einen menschlichen Körper, ohne dass wir es bemerken. Diese 35 Meter hohe kugelförmige Stahlkonstruktion, von chinesischen Forschenden kürzlich fertiggestellt, soll sie aufspüren und ihnen ihre Geheimnisse entlocken.
Umgeben mit einem Panzer aus Plexiglas fasst die Kugel 20.000 Tonnen einer Flüssigkeit, die aufleuchtet, wenn Neutrinos sie durchqueren. Um dem Innendruck der Flüssigkeit auf die Außenfläche etwas entgegenzusetzen, schwebt die Kugel in einem riesigen Wasserbecken, 44 Meter tief, angefüllt mit 60.000 Tonnen hochreinem Wasser. Und als wäre das nicht schon megalomanisch genug, befindet sich die gesamte Konstruktion 700 Meter unter der Erde, um sie vor äußeren Störungen zu schützen.
Solch ein Aufwand wäre wohl übertrieben, wäre das Neutrino nicht das mysteriöseste und am wenigsten verstandene Elementarteilchen. Forschende können viele seiner Eigenschaften nicht erklären: Es besitzt eine (winzige) Masse, auch wenn es das nicht sollte; es kann sich nur in eine Richtung drehen und ein einzelnes wandelt sich unentwegt in verschiedene Arten von Neutrinos um. Mit der Kugel wollen Forschende dieses ungewöhnliche Verhalten genauer beobachten und verstehen, in der Erwartung und Hoffnung, etwas fundamental Neues über das Universum zu lernen.
KW 36
Umgeben mit einem Panzer aus Plexiglas fasst die Kugel 20.000 Tonnen einer Flüssigkeit, die aufleuchtet, wenn Neutrinos sie durchqueren. Um dem Innendruck der Flüssigkeit auf die Außenfläche etwas entgegenzusetzen, schwebt die Kugel in einem riesigen Wasserbecken, 44 Meter tief, angefüllt mit 60.000 Tonnen hochreinem Wasser. Und als wäre das nicht schon megalomanisch genug, befindet sich die gesamte Konstruktion 700 Meter unter der Erde, um sie vor äußeren Störungen zu schützen.
Solch ein Aufwand wäre wohl übertrieben, wäre das Neutrino nicht das mysteriöseste und am wenigsten verstandene Elementarteilchen. Forschende können viele seiner Eigenschaften nicht erklären: Es besitzt eine (winzige) Masse, auch wenn es das nicht sollte; es kann sich nur in eine Richtung drehen und ein einzelnes wandelt sich unentwegt in verschiedene Arten von Neutrinos um. Mit der Kugel wollen Forschende dieses ungewöhnliche Verhalten genauer beobachten und verstehen, in der Erwartung und Hoffnung, etwas fundamental Neues über das Universum zu lernen.
KW 36
© IHEP