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Schreibwettbewerb-Sieger: "Atomkraft"

Diesmal war eure Meinung eindeutig: Sommerwind gewann mit ihren tiefgehenden Gedanken zur Atomkatastrophe in Fukushima und die Auswirkungen auf die ganze Welt den Schreibwettbewerb.

Atomkraftwerke? - Keine Lösung (von Sommerwind)

Das Erdbeben und die Flutwelle richteten im Norden von Japan große Verwüstungen an. Damit noch nicht genug; das Atomkraftwerk Fukushima wurde beschädigt und nun tritt radioaktive Strahlung aus. Eine Kernschmelze ist nicht ausgeschlossen.

"Der kaputte Reaktor ist um die 10 000 Kilometer weit weg! Der Wind wird die radioaktive Wolke nach Osten hinaus aufs Meer blasen!" – Und wenn es nicht so ist?

Wenn der Wind dreht?

Nach Süden, Richtung Tokio?

Was ist dann?

Können so viele Menschen zügig in Sicherheit gebracht werden? Wohin überhaupt?

Weiter in den Süden?

Wir wissen es nicht.

Atomkraftwerk
Atomkraftwerk
© RelaxFoto.de/ Vetta/gettyimages

Selbst wenn der Wind nicht dreht, wird das Meer verseucht. Wen interessiert’s?

Niemanden.

Es stimmt schon, Fukushima sehr von uns entfernt. Aber geht uns darum die Sicherheit der AKWs – nicht nur in Japan – nichts an? Warum denken die Politiker immer nur über eine Schließung der Kraftwerke nach, wenn bereits etwas passiert ist?

Jetzt sollen sie wieder überprüft werden, ob sie den Sicherheitsvorschriften entsprechen. Warum nicht regelmäßig?

Und warum schaltet man sie nicht in den nächsten Jahren endgültig ab?

Immerhin gibt es genug andere, erneuerbare, Energiequellen.

Wer muss sich um den Atommüll sorgen, der noch zig-tausende Jahre weiterstrahlt?

Unsere Nachkommen.

Haben wir sie gefragt, ob sie sich darum kümmern möchten?

Nein.

Ein weiterer Punkt: Es heißt, die AKWs seien umweltfreundlich? Stimmt das?

Immerhin muss auch Uran u. Plutonium irgendwie gewonnen werden und das ist, denke ich, nicht gerade eine Einsparung von Energie.

Man stelle sich einmal vor, was für eine Panik ausbräche, wenn ein AKW in einem der Nachbarländer Österreichs beschädigt wäre. Wir sind förmlich von Kernkraftwerken umzingelt. Alleine Deutschland besitzt 17, davon einige ganz alte.

Vielleicht tritt bereits irgendwo Radioaktivität aus und wir wissen es nicht, da die Betreiber es vertuschen.

"Es war eine Naturkatastrophe und nicht, wie in Tschernobyl, menschliches Versagen!"

Diesen Satz hörte ich in den letzten Tagen ein paar Mal.

Aber warum war es eine Naturkatastrophe?

Wäre es denn passiert, wenn in Fukushima kein Werk gestanden hätte?

Nein.

Die Politiker sollten weiter als bis zur nächsten Wahl denken und sich Sorgen um die Zukunft unseres Planeten machen.

Am besten wäre es natürlich, wenn man die AKWs wirklich alle abschalten könnte.

Falls das nicht möglich ist, wäre es zumindest angebracht, dass sie regelmäßig überprüft werden, und, wenn sie nicht mehr sicher sind, nicht mehr zur Stromerzeugung genutzt werden.

Wer will schon mit dem Risiko leben, dass es tatsächlich mal einen Super-GAU in Europa geben könnte? Vielleicht die, die damit Millionen verdienen oder billigen Strom verbrauchen.

Aber ich nicht.

(Ich komme aus Österreich und schreibe daher in dieser Sichtweise. Vielleicht sehen es Leute aus anderen Ländern anders.)

Hier könnt ihr andere Gewinnerbeiträge unseres Schreibwettbewerbs lesen

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