Allgemeines über den Orang-Utan
Borneo-Orang-Utans, wissenschaftlich Pongo pygmaeus, und Sumatra-Orang-Utans, Pongo abelii, unterscheiden sich in Größe und Gestalt nur wenig. Beide Arten sind vom Aussterben bedroht. Auf Borneo leben noch rund 50.000, auf Sumatra 7000 Tiere.
Der Lebensraum der Orang-Utans
Die Heimat der Orang-Utans ist klein. Orang-Utans leben in den Tiefland-Regenwäldern auf den Inseln Borneo und Sumatra in Südostasien. Dort, in den Kronen der Urwaldriesen, die sich hoch überm Boden zu einem grünen Himmel wölben, verbringen die Affen fast den ganzen Tag.
Sie faulenzen, fressen frische Feigen oder die stacheligen Früchte des Durian-Baums. Ist einer abgeerntet, ziehen die Einzelgänger weiter.

Die Heimat der Orang-Utans ist gefährdet
Doch der Wald auf Borneo verschwindet. Und mit ihm die "Waldmenschen" - so die Übersetzung des malaiischen Wortes Orang- Utan. Seit Jahrzehnten roden Holzfäller und Plantagenbesitzer in jeder Minute ein Stück Regenwald in der Größe von zwei Fußballfeldern. Die heimatlosen Affen flüchten in die Dörfer, streichen ziellos an Straßenrändern entlang.
Schon seit mehr als zehn Jahren begegnen die Forscher dort immer häufiger Tieren, die sich wie Schiffbrüchige in kleinen Gruppen zusammenkauern - verwirrt vom steten Heulen der Motorsägen und halb verhungert. Beck und viele seiner Kollegen päppeln darum regelmäßig Orang-Utans auf, um sie Monate später in geschützten Waldgebieten wieder freizulassen. Ob sie die Tiere damit vor dem Aussterben bewahren können? Niemand weiß es, alle hoffen es nur.
Orang-Utans sind ausgesprochen klug
Doch immerhin erfuhren die Forscher durch diese intensiven Kontakte, wie intelligent und lernfähig Orang-Utans tatsächlich sind: Die ausgewilderten Affen setzten flugs im Regenwald ein, was sie sich bei den Menschen hatten abschauen können.
Und so sah man plötzlich Orang-Utan-Mädchen, die ihr Gesicht mit Holzmehl puderten - eben wie die Menschen auf Borneo ihre Haut vor der Sonne schützen. Affenmütter servierten ihren Jungen fortan Früchte auf Tellern aus einer Kokosnusshälfte. Später trafen sie sich zum "Geschirrspülen" am Fluss.
Größe und Gewicht eines Orang-Utans
Männliche Tiere sind stehend etwa 1,40 Meter groß und erreichen ein Gewicht von bis zu 90 Kilogramm. Weibchen sind etwa 30 Zentimeter kleiner und 40 Kilogramm leichter.
Da die bis zu 90 Kilo gramm schweren Kraftpakete zum Springen zu schwer sind, bringen Orang-Utans den Baum, auf dem sie sitzen, so sehr ins Schwanken, bis sie den Ast eines benachbarten greifen und sich hinüberschwingen können.
Erst Anfang der 1970er Jahre gelang es Forschern, die Tiere bei solchen Luftsprüngen zu beobachten. Denn das Revier der roten Menschafen ist wild, dicht bewachsen und von Sümpfen durchweicht. Auf Borneo, der drittgrößten Insel der Welt, müssen die Wissenschaftler mitunter Wochen über Matschwege stolpern, ehe sie einen Orang-Utan erspähen.
Alter: Wie alt werden Orang-Utans?
Ein Orang-Utan kann bis zu 50 Jahre alt werden.
Nahrung: Was frisst ein Orang-Utan?
Die Menschenaffen haben einen großen Appetit. Zwei Drittel ihres Futters besteht aus Früchten, dazu lassen sie sich Blätter schmecken. Gelegentlich nehmen sie Erde zu sich, um ihren Mineralhaushalt zu regeln.
Fortpflanzung: Nachwuchs bei den Orang-Utans
Ein Weibchen bekommt erst mit 15 Jahren sein erstes Junges, um das es sich bis zu acht Jahre lang kümmert. Orang-Utans bringen im Laufe ihres Lebens höchstens vier Junge zur Welt – ein Grund, warum es so schwierig ist, ihren Bestand zu erhalten.