Röntgenstrahlung: Strahlen strahlen
Jeder Mensch ist am Tag vielen unterschiedlichen Strahlen ausgesetzt. Da gibt es zum Beispiel das Sonnenlicht, in dem ihr morgens zur Schule geht. Auch die Mikrowellenstrahlung, die entsteht wenn ihr euch euer Essen in der Mikrowelle aufwärmt, gehört dazu. Und wenn ihr schließlich nachmittags Radio hört oder Fernsehen schaut, dann geben auch sie sogenannte Radio- oder Fernsehwellen ab.
All dies sind Arten von elektromagnetischer Strahlung, die sich durch ihre unterschiedlichen Wellenlängen voneinander unterscheiden. Die Länge der Wellen entscheidet darüber, ob wir die Strahlen sehen können oder nicht.
Die Aufnahmen gehen, im wahrsten Sinne des Wortes, unter die Haut!
Auch die Röntgenstrahlen gehören zu den elektromagnetischen Strahlen. Röntgenstrahlen haben im Vergleich zum Sonnenlicht eine längere Wellenlänge, weshalb wir sie mit unserem bloßen Auge nicht sehen können.
Wer schon einmal geflogen ist, wird sich an die Gepäckkontrolle erinnern. Das Handgepäck, das man mit in die Flugzeugkabine nehmen darf, wird den Passagieren dabei abgenommen und durch eine Röhre geschoben. Und das ist - richtig - ein Röntgenapparat.
Auch der Weltraum ist voll mit Röntgenstrahlung. Viele Sterne und schwarze Löcher senden Röntgenstrahlen, die Forscher nur mit speziellen Teleskopen sichtbar machen können.

Wie entstehen Röntgenstrahlen?
Röntgenstrahlen entstehen in einer Röntgenröhre. Dabei werden in einer luftleeren Röhre Elektronen beschleunigt, die auf ein Metall treffen. In dem Moment, in dem die Elektronen beim Aufprall abbremsen, entsteht die Strahlung. Darum wird die Röntgenstrahlung auch Bremsstrahlung genannt. Röntgenstrahlen sind, genauso wie unser Sonnenlicht, elektromagnetische Wellen. Diese sind so stark, dass sie viele Dinge durchdringen können.
Die Röntgenstrahlung in der Medizin
Am bekanntesten ist die Röntgenstrahlung aus der Medizin. Ärzte benötigen Röntgenbilder, um Körperteile eines Patienten zu durchleuchten. Vielleicht habt ihr das selbst schon einmal erlebt.
Hat sich jemand zum Beispiel den Fuß schwer verletzt, röntgt der Arzt ihn, um nachzusehen ob der Knochen im Fuß gebrochen ist. Auch Zahnärzte nutzen die Röntgenstrahlung, um sich ein Bild vom Gebiss des Patienten zu machen.
Aber nicht nur wir Menschen müssen ab und zu im Röntgenapparat untersucht werden. Auch Tiere werden bei dem Verdacht auf eine Verletzung von Tierärzten mit Hilfe von Röntgenstrahlen genauer unter die Lupe genommen.
Wer die Röntgenstrahlung sonst noch nutzt
Auch Forscher setzen die Röntgenstrahlung bei ihren Arbeiten ein. In der Astronomie untersuchen Forscher beispielsweise Monde und Sterne mit Hilfe von Röntgenstrahlen. Auch Geologen nutzen die Röntgenstrahlung, um Gesteine und Mineralien genauer zu untersuchen.
Und in der Archäologie können wertvolle Funde wie Waffen oder der Inhalt von verschlossenen Truhen untersucht werden, ohne das Archäologen die Truhen mit Gewalt öffnen müssen.
In der Kunst wird die Technik der Röntgenstrahlung auch eingesetzt. Die Kunsthistoriker nutzen die Röntgenstrahlen, um die unterschiedlichen Farbschichten bei Gemälden sichtbar zu machen. Und unter Künstlern gilt die Röntgenfotografie mittlerweile sogar als eigene Kunstform. Aufnahmen, die das Innere von Geräten sichtbar machen, werden oft zu faszinierenden Bildern.
Das Röntgen ist zudem das erste Untersuchungsmittel, wenn eine neu entdeckte Mumie genauer in Augenschein genommen werden muss. Damit diese Untersuchungen so schonend und zerstörungsfrei wie möglich gemacht werden können, röntgen Wissenschaftler die Mumienkörper.
Der Zustand der Mumie, ihr Geschlecht und die angewandte Wicklungstechnik können mit Hilfe der Röntgentechnik untersucht werden. Außerdem kann das Röntgenbild den Forschern auch erste Hinweise auf die Zähne der Mumie geben, wodurch das ungefähre Alter der Mumie bestimmt werden kann.
Und schließlich nutzen auch Mechaniker und Techniker die Röntgenstrahlung, um verschiedene Geräte mit Hilfe der Strahlung genauer zu untersuchen. Wenn zum Beispiel ein Elektrogerät kaputt ist, können die Mechaniker sich das Innenleben anschauen, ohne es direkt in seine ganzen Einzelteile zerlegen zu müssen.
Die Gefahr der Röntgenstrahlung
Auch wenn die Röntgenstrahlung uns im Alltag und in der Forschung oft eine große Hilfe ist, ist sie nicht ungefährlich. Wie schon beschrieben, können wir Röntgenstrahlen als Licht verstehen. Die Röntgenstrahlung hat aber viel mehr Energie als das für uns sichtbare Licht. Denn es kann durch unseren Körper hindurchdringen, wobei ein Teil der Röntgenstrahlen im Körper bleibt.
Diese Röntgenstrahlung kann dadurch die klitzekleinen Bausteine aus denen unser Körper besteht, die Zellen, kaputt machen. Entscheidend dabei ist die Menge an Strahlen, die unser Körper aufnimmt. Darum sollte die Röntgenstrahlung auch nur dann eingesetzt werden, wenn sie absolut notwendig ist.