Mensch Grmpf! Schlechte Laune

Mensch: Grmpf! Schlechte Laune
Bei euch herrscht miese Stimmung? Beste Voraussetzung für diesen Text …

Achtung! Wer bereits schlechte Laune hat, darf die nächsten Zeilen gern überspringen. Für alle anderen gilt: Denkt einmal an den letzten großen Streit mit euren Eltern oder der besten Freundin. Oder an die ausgelaufene Trinkflasche im Rucksack. Oder das Gefühl, wenn euch der Bus vor der Nase wegfährt. Die Mundwinkel hängen?

Prima! Dann seid ihr in der richtigen Stimmung, um weiterzulesen. Denn wer schlechte Laune hat, kann sich mehr merken, ist aufmerksamer und prüft alles, was er liest, hört und sieht, kritischer als jemand, der gut gelaunt ist.

Das hat Joseph Forgas von der australischen Universität New South Wales herausgefunden. Der Psychologe untersucht seit Jahren, wie Stimmungen unser Denken beeinflussen. Sind wir fröhlich und ausgelassen, sehen wir keinen Sinn darin, etwas infrage zu stellen, was uns jemand erzählt – kostet schließlich Kraft. Griesgrame hingegen schalten ihr Köpfchen ein, weil Ärger sie in Alarmbereitschaft versetzt. Auch ihr Gedächtnis funktioniert dadurch besser.

Aber wem erzählen wir das? In eurem Alter müsstet ihr wahre Miesepeter-Expertinnen und -Experten sein – sagen Forschende. Ihnen zufolge sind junge Menschen häufiger schlecht gelaunt als ältere. Das liegt unter anderem an den Hormonen, die in der Pubertät bisweilen ein wahres Stimmungschaos auslösen. Forschende aus Berlin aber fanden noch einen anderen Grund für die Grummelstimmung: Jugendliche wollen es gar nicht anders! Tatsächlich sorgen sie den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zufolge oft ganz bewusst dafür, dass sie schlechte Laune bekommen, oder verstärken diese noch.

Die Erklärung: Schlechte Laune kann helfen, sich von Eltern und anderen Erwachsenen zu lösen und abzugrenzen. Denn nur, wer gelegentlich mit den Eltern streitet und deren Ansichten infrage stellt, lernt, sich seine eigene Meinung zu bilden und sie zu vertreten.

Ältere Menschen gönnen sich schlechte Laune hingegen nicht so oft. Wahrscheinlich auch, weil das Ende ihres Lebens näher rückt. Warum sollten sie sich den Rest vermiesen? Doch egal, ob gewollt oder ungewollt: Immer schlecht gelaunt zu sein macht keinen Spaß. Und anderen geht man damit wohl auch gehörig auf die Nerven.

Deshalb kommen hier drei Tipps, wie ihr eure Stimmung aufhellen könnt: Versucht etwa, eine lästige Aufgabe, die ihr schon lange vor euch herschiebt, zu erledigen. Das sorgt für ein gutes Gefühl.

Oder knuddelt jemanden! Wenn wir vertraute Menschen umarmen, werden in unserem Körper nämlich zwei Botenstoffe ausgeschüttet: Dopamin und Oxytocin – Stimmungsaufheller! Auch eine gerade Haltung und ein Lächeln können für gute Laune sorgen. Sieht der Körper fröhlich aus, zieht das Gehirn meist nach. Das haben Untersuchungen gezeigt.

Bleibt die Stimmung trotzdem im Keller, nehmt es gelassen. Immerhin hat schlechte Laune ja auch ihre guten Seiten.

Jetzt seid ihr dran!

Sieben Tage Regenwetter, Umweltverschmutzung oder nervige Geschwister:

Was macht euch schlechte Laune? Und was unternehmt ihr dagegen?

Schreibt uns an briefe@geolino.de