Unsere GEOlino.de-Rubrik „Hallo Himmel“ entsteht in Zusammenarbeit mit dem Planetarium Hamburg. Hier erklärt euch die Astrophysikerin Dr. Mariana Wagner vom Sternentheater jeden Monat ein aktuelles Himmelsphänomen zum Beobachten, Staunen und Weitererzählen.
Immer in Bewegung
Planeten stehen nicht immer am gleichen Punkt – weil sie wie die Erde auf ihrer Umlaufbahn um die Sonne wandern. Und auch sogenannte Fixsterne, also scheinbar feststehende Sterne, die keine Planeten sind, ziehen innerhalb einer Nacht von Osten nach Westen über unseren Himmel. In Wirklichkeit bewegen sich jedoch nicht die Sterne – sondern wir! Die scheinbare Bewegung wird durch die Erdrotation verursacht. Innerhalb von 24 Stunden, dreht sich die Erde schließlich einmal um die eigene Achse.
Jahreszeiten am Firmament
Nicht nur das Wetter ändert sich mit unseren Jahreszeiten, sondern auch welche Sterne wir am Nachthimmel sehen. Auch das liegt an der Bewegung der Erde – denn wir reisen mit ihr innerhalb von 365 Tagen einmal um die Sonne. Jede Jahreszeit hat darum ihren typischen Nachthimmel, der jetzt im Herbst anders aussieht als etwa im Frühling. Und tatsächlich hat auch jeder Tag seinen eigenen Nachthimmel. Denn der Ausschnitt des Abendhimmels über unserem Wohnort rückt mit fortschreitendem Datum immer weiter nach Westen. Was ihr heute Nacht am Himmel sehen könnt, zeigt sich so also erst wieder in einem Jahr, wenn unser Planet nach seiner Reise um die Sonne wieder an seiner aktuellen Position angelangt ist. Und auch wann die Sterne über den Horizont steigen, verändert sich mit der Bewegung der Erde. Mancher Himmelskörper, den wir zu Monatsbeginn noch kurz über dem westlichen Horizont entdecken konnten, könnte zum Monatsende schon gar nicht mehr zu sehen sein.
Dauerbrenner unter den Sternen
Aber: Es gibt auch Sternbilder, die wir immer sehen können, sogenannte Zirkumpolare Sternbilder. Zirkumpolar bedeutet so viel wie „um den Pol herum”: Denn unsere Erde dreht sich ja um ihre Achse. Und diese Achse zeigt am Nordhimmel auf den Polarstern, auch Nordstern genannt. Alle Sternbilder, die ganz in der Nähe des Polarsterns liegen, stehen darum immer am Himmel. Tagsüber und auch in der Nacht. Das sind zum Beispiel der Kleine und der Große Bär, Kepheus und Kassiopeia.
Das Herbstviereck
Das Tolle am Herbsthimmel: Es zeigt sich das Herbstviereck! Es gibt vier Konstellationen aus besonders hellen Sternen, die typisch für unsere vier Jahreszeiten sind und nicht zu den Sternbildern gehören. Fachleute nennen sie Asterismen. Dazu zählen neben dem Herbstviereck das sogenannte Wintersechseck, das Frühlingsdreieck und das Sommerdreieck.
Das Herbstviereck besteht aus vier auffälligen Sternen: Algenib, Scheat, Markab und Sirrah, der manchmal auch Alpheratz genannt wird. Aufmerksame Sternenguckerinnen und -gucker haben das auffällige Quadrat schon im Sommer im Nordosten am Abendhimmel erkannt. Inzwischen ist das Herbstviereck immer höher gestiegen.
So findet ihr das Herbstviereck
Je nach Monat findet ihr es in einer anderen Himmelsrichtung: Im Oktober müsst ihr im Osten schauen, im November im Südosten, im Dezember im Süden und im Januar schließlich im Südwesten. Wenn ihr es betrachten wollt, wartet ihr am besten bis zum Anbruch der Nacht, damit es ganz dunkel ist. Die vier Sterne des „Herbstvierecks“ ähneln sich alle in ihrer Helligkeit.
Neugierig auf mehr? In der GEOlino.de-Rubrik „Hallo Kosmos“ klärt Dr. Mariana Wagner alle Fragen rund um Planeten, Monde, Sterne und Galaxien.