Unsere GEOlino.de-Rubrik „Hallo Kosmos“ entsteht in Zusammenarbeit mit dem Planetarium Hamburg. Hier klärt die Astrophysikerin Dr. Mariana Wagner vom Sternentheater alle Fragen rund um Planeten, Monde, Sterne und Galaxien.
Wie viele Satelliten gibt es im Weltraum?
Etwa 11.000 Satelliten wurden seit Beginn der Raumfahrt ins Weltall geschickt. Über 3.000 von ihnen sind noch immer aktiv, rund 3.000 haben ihre Arbeit bereits eingestellt und schwirren als Weltraumschrott durchs All. Der Rest ist verglüht.
Wo im Weltraum fliegen Satelliten?
Sogenannte "geostationäre Satelliten" befinden sich immer am gleichen Punkt über der Erdoberfläche. Der Satellit „Astra 1“ etwa ist so einer. Er sorgt dafür, dass Satellitenschüsseln auf der Erde das aktuelle Fernsehprogramm empfangen können.
Andere Satelliten fliegen in unterschiedlichen Höhen die Erdumlaufbahn entlang. Vor allem solche, mit deren Hilfe wir etwa über Navigationsapps unseren Standort bestimmen können, bewegen sich ziemlich nah an der Erde – und sind dabei schneller als unser Planet.
Weit draußen im All sind dagegen Weltraumsonden wie das James Webb Teleskop unterwegs. Es befindet sich 65.000 Kilometer von der Erde entfernt und liefert Bilder aus den Tiefen des Weltalls. Damit können Forschende mehrere Milliarden Lichtjahre weit sehen – also weit in die Vergangenheit des Universums und so spannende neue Erkenntnisse gewinnen, zum Beispiel über die Entstehung des Weltalls.
Vielleicht habt ihr aber auch schon von den Voyager-Sonden gehört: Diese Flugkörper haben unser Sonnensystem längst verlassen – senden aber immer noch Daten zur Erde. Sie sind die beiden am weitesten entfernten Objekte, die je vom Menschen gebaut wurden, dabei hat ihre Reise in die Unendlichkeit gerade erst begonnen!
Warum schicken wir Satelliten ins All?
Wir brauchen Satelliten für die Kommunikation über Mobiltelefone, unser Internet, den Fernsehempfang – aber auch für die Forschung oder das Militär.
Neben Weltraumorganisationen wie der US-amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA oder der europäischen Weltraumbehörde ESA haben inzwischen auch Privatunternehmen den Kosmos für sich entdeckt – allen voran der US-amerikanische Unternehmer Elon Musk. Seine Firma “SpaceX” ist inzwischen die größte private Satellitenbetreiberin der Welt und plant für die nächsten fünf Jahre über 10.000 neue Satelliten in den Kosmos auszusenden.
Auch der US-amerikanische Unternehmer Jeff Bezos, Gründer der Online-Plattform Amazon, möchte mit seiner Firma “OneWeb” insgesamt 650 Satelliten in die Umlaufbahn der Erde schießen. Beide Firmen wollen so dafür sorgen, dass die Menschen überall auf der Welt Zugang zum Internet haben.
Über die Pläne von Musk und Bezos hinaus gibt es viele Anträge für weitere Satelliten. Insgesamt könnten bis 2030 also weit mehr als 10.000 neue Satelliten ihre Runden um die Erde ziehen.
Was ist Weltraumschrott?
Prallen Satelliten zusammen, zerschmettern sie in viele kleine Teilchen. Diese flitzen mit extrem hoher Geschwindigkeit wie Kanonenkugeln durchs All. Im Durchschnitt sind sie circa 25 000 Kilometer pro Stunde schnell!
Dieser Weltraumschrott ist gefährlich für andere Satelliten, aber auch für Astronautinnen und Astronauten. Zudem erschweren die umher rasenden Schrottteile sichere Raketenstarts.
Neugierig auf mehr? In der GEOlino.de-Rubrik „Hallo Himmel“ beantwortet Dr. Mariana Wagner euch jeden Monat ein aktuelles Himmelsphänomen zum Beobachten, Staunen und Weitererzählen.