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Hallo Kosmos Warum wir der Sonne im Winter am nächsten sind

Warum wir der Sonne im Winter am nächsten sind, lest ihr auf geolino.de
© Shutterstock
Da stimmt doch was nicht: Trotz klirrender Winterkälte ist die Erde der Sonne ausgerechnet im Januar so nah wie sonst nie im Jahr. Am 04. Januar um 07:52 Uhr steht sie im Perihel – ihrem sonnennächsten Punkt.

Unsere GEOlino.de-Rubrik „Hallo Kosmos“ entsteht in Zusammenarbeit mit dem Planetarium Hamburg. Hier klärt die Astrophysikerin Dr. Mariana Wagner vom Sternentheater alle Fragen rund um Planeten, Monde, Sterne und Galaxien.

Die Umlaufbahnen der Planeten unseres Sonnensystems sind elliptisch, also oval, und ähneln mehr einem Ei als einem Kreis. Darum ist auch die Erde bei ihren Runden um die Sonne dieser manchmal näher – und manchmal ferner. 

Wie weit ist die Sonne von der Erde entfernt?

Im Durchschnitt kreist die Erde mit einem Abstand von etwa 149,6 Millionen Kilometer um die Sonne. Eine ordentliche Strecke! Zum Vergleich: Von der Erde zum Mond sind es nur rund 384.400 Kilometer. Zur Sonne ist es also fast 400-mal weiter. 

Erreicht die Erde im Januar ihr sogenanntes Perihel (von griechisch peri für „in der Nähe“ und helios für „Sonne“), bedeutet das, dass sie an ihrem sonnennächsten Punkt steht. Dann beträgt die Strecke zwischen beiden „nur“ rund 147,1 Millionen Kilometer. 

Im Hochsommer ist es dagegen genau anders herum. Dann steht die Erde in ihrem Aphel (von griechisch apo „weg, entfernt“ und helios „Sonne“) und ist dem Stern mit 152,1 Millionen Kilometern deutlich ferner. 

Erreicht die Erde bei ihrer Runde um die Sonne im Januar ihr sogenanntes Perihel, steht sie an ihrem sonnennächsten Punkt. Im Hochsommer steht sie dagegen in ihrem Aphel, ihrem sonnenfernsten Punkt. 
Erreicht die Erde bei ihrer Runde um die Sonne im Januar ihr sogenanntes Perihel, steht sie an ihrem sonnennächsten Punkt. Im Hochsommer steht sie dagegen in ihrem Aphel, ihrem sonnenfernsten Punkt. 
© Planetarium Hamburg

Aber wie kann das sein – dass wir der Sonne ausgerechnet in der kalten und dunklen Jahreszeit am nächsten und im hellen und warmen Sommer am fernsten sind? 

Warum sind wir der Sonne im Winter am nächsten?

„Schuld“ an diesem Phänomen ist die Neigung der Erdachse. Werft ihr einen Blick auf einen Globus, entdeckt ihr: Er ist etwas gekippt. In dieser Neigung von 23,4 Grad zur Umlaufbahn wandert die Erde um die Sonne. Das erklärt auch die entgegengesetzten Jahreszeiten auf der Nord- und der Südhalbkugel.

Befindet sich die Erde besonders nah an der Sonne, zeigt die Erdachse von der Sonne weg – nach außen. Auf der ihr zugewandten Südhalbkugel herrscht nun Sommer und bei uns im Norden Winter. Anders bei Sonnenferne. Nun ist der Sonne die Nordhalbkugel zugewandt und wir erleben unseren Sommer, während auf der Südhalbkugel die kühlere Jahreszeit vorherrscht. 

Hallo Kosmos: Warum wir der Sonne im Winter am nächsten sind
© Planetarium Hamburg

Unsere Jahreszeiten und auch das Wetter werden also weniger von der Distanz zur Sonne bestimmt, als vielmehr von der Neigung der Erdachse. 

Warum ist unsere Erdachse schräg? 

Dass die Neigung unserer Erdachse schräg ist, verdanken wir dem Mond. Er hält die Erdachse durch seine Anziehungskraft seit Milliarden von Jahren stabil. Andernfalls würde die Sonne durch ihre eigene Anziehungskraft dafür sorgen, dass die Erde mit der Zeit immer weniger schief auf ihrer Bahn unterwegs ist. Das hätte so extreme Auswirkungen auf das Wetter auf unserem Planeten, dass wir Menschen nicht überleben könnten. 

Neugierig auf mehr? In der GEOlino.de-Rubrik „Hallo Himmel“ beantwortet Dr. Mariana Wagner euch jeden Monat ein aktuelles Himmelsphänomen zum Beobachten, Staunen und Weitererzählen.

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