Wale und Delfine müssen regelmäßig zum Atmen auftauchen um zu überleben. Das heißt, sie können sich in der Nacht nicht einfach Unterwasser zum Schlafen zurückziehen, denn sie müssen ja immer wieder an die Oberfläche.
Wale und Delfine haben aus diesem Grund eine ausgeklügelte Technik zum Schlafen entwickelt: Während sie "ruhen" schalten sie eine Hälfte ihres Gehirns ab (die dann schlafen darf), die andere Hälfte bleibt aktiv und erinnert den Wal in regelmäßigen Abständen daran, aufzutauchen und Luft zu holen. Denn bei Walen und Delfinen ist die Atmung eine bewusste Handlung und geschieht nicht – wie bei uns Menschen – automatisch.
Schlafen alle Wale gleich?
Das Verhalten in den Ruhe- bzw. Schlafphasen ist von Wal- zu Walart unterschiedlich. Pilotwale zum Beispiel schwimmen sehr langsam an der Meeresoberfläche, sie tauchen kurz ab und
danach gleich wieder auf, um Luft zu holen.
Delfine schließen während des Schlafs ein Auge und zwar das Auge, das gegenüber der schlafenden Gehirnhälfte liegt. Und Buckelwale wurden dabei beobachtet, wie sie beim Schlafen sogar mit dem Kopf nach unten im Wasser stehen.
Wie die Delfine schlafen auch die Orcas mit einer wachen Hirnhälfte - pro Tag etwa 90 Minuten. Verglichen mit den sechs bis neun Stunden, die wir Menschen täglich schlafen, brauchen die großen Jäger der Meere erstaunlich wenig Schlaf.
Bei den Pottwalen schlafen anscheinend sogar beide Hirnhälften, während sie knapp unter der Oberfläche senkrecht im Wasser stehen (meist mit dem Kopf nach oben). Dabei halten sie bewusst ihren Atem an und tauchen zum richtigen Zeitpunkt wieder auf - ein eingebauter "Atemwecker", der erstaunlich gut funktioniert!