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Hallo Kosmos Welttag der Meere: Ferne Ozeane im Kosmos

Die Erde, vom Weltraum aus
Was macht den blauen Planeten blau? Die Meere!
© Shutterstock
Am 8. Juni ist der UN-Welttag der Meere. Der Tag des Meeres ist ein guter Anlass, für den Schutz der Ozeane zu appellieren - und gleichzeitig einen Blick in den Kosmos zu werfen. Denn nicht nur die Erde verfügt über gigantisch große Meere. Ist dort auch Leben möglich?

Unsere GEOlino.de-Rubrik „Hallo Kosmos“ entsteht in Zusammenarbeit mit dem Planetarium Hamburg. Hier klärt die Astrophysikerin Dr. Mariana Wagner vom Sternentheater alle Fragen rund um Planeten, Monde, Sterne und Galaxien.

Die Erde – ein Unikat in unserem Sonnensystem?

Unsere Weltmeere bedecken mehr als 70 Prozent der Erde. Ihnen verdanken wir die Entstehung und Vielfalt des Lebens auf unserem Planeten. Denn ohne Wasser wäre die Evolution nicht möglich gewesen. Auch bei der Regulierung unseres Klimas spielen die Ozeane eine wichtige Rolle.

Ihre Meere machen die Erde also zu etwas ganz Besonderem in unserem Sonnensystem. Aber wusstet ihr, dass es auch auf unserem Nachbarplaneten Mars einmal Wasser gegeben haben soll? Zugegeben: Aktuell ist unser äußerer Nachbar ein trockener Wüstenplanet. Vor Milliarden von Jahren soll seine Atmosphäre jedoch wesentlich dichter gewesen sein. Daher vermuten wir, dass es zu dieser Zeit auch größere Wasservorkommen auf seiner Oberfläche gegeben haben muss. Auch auf der Venus lässt vieles auf die ehemalige Existenz von Meeren schließen.

Heute ist die Erde der einzige richtige Planet in unserem Sonnensystem, der über Ozeane verfügt – aber nicht der einzige Himmelskörper. Wir kennen einige Monde, die unter ihren eisigen Oberflächen riesige Meere verstecken. Dazu gehören die Jupiter-Monde Europa, Ganymed und Callisto sowie die Saturn-Monde Enceladus und Titan. Und auch im interstellaren Raum befinden sich zahlreiche Himmelskörper, auf denen wir das Lebenselixier Wasser vermuten.

Der Jupitermond Europa
Der Jupitermond Europa.
© Shutterstock

Leben nahe Jupiter?

Ziemlich spannend ist der Jupiter-Mond Europa, denn seine Oberfläche weist kaum Krater auf. Daher können wir davon ausgehen, dass sie sich ständig erneuert haben muss. Unter seiner 20 bis 30 Kilometer dicken Eisschicht soll sich ein riesiger Ozean befinden, der über das doppelte Volumen aller Weltmeere verfügt. Die ESA hat jüngst ihre JUICE-Raumsonde auf den Weg gebracht, um mehr über den fernen Himmelskörper herauszufinden. Wobei sie sich gleichzeitig auf Ganymed, Callisto und Jupiter selbst konzentrieren wird. Doch auch die NASA hat Europa im Blick. Im kommenden Jahr soll die Raumsonde „Europa Clipper“ ihre lange Reise antreten, um den vielversprechenden Jupiter-Mond genauer unter die Lupe zu nehmen.

Aktuell gehen wir davon aus, dass das Wasser des Eismondes durch die Gezeitenkräfte Jupiters flüssig gehalten wird. Denn die Schwerkraft des Gasgiganten bewirkt, dass sich Europa biegt und aufheizt. Der Mond wird durch die mächtige Kraft quasi „durchgeknetet”. Genau diese Kombination von Wärme, Wasser und möglicherweise vorkommenden chemischen Verbindungen macht den Mond besonders spannend, denn sie könnte Leben ermöglichen. Die kommenden Missionen der Weltraumagenturen werden also auch nach Spalten im Eis suchen, um mit Messinstrumenten unter seine Oberfläche zu gelangen. Ähnlich gute Bedingungen für Leben vermuten wir auch auf dem Saturn-Mond Enceladus.

Ferne Lebenswelten

Wie ihr seht, ist schon die Suche in unserem unmittelbaren kosmischen Umfeld äußerst spannend. Doch auch Planeten in anderen Sonnensystemen, sogenannte Exoplaneten, könnten Wasser und damit Leben beherbergen. So zum Beispiel die möglichen „Supererden“ Gliese 581 c und Kepler-62f, auf denen wir große Ozeane vermuten. Und wer aufmerksam gelesen hat, wird an all die vielen Monde in den Tiefen des Weltalls denken – und ihre möglichen Geheimnisse. Gleichzeitig erkennen wir, wie besonders und schützenswert unsere eigenen Weltmeere sind – und mit ihnen das Leben auf unserem kleinen blauen Planeten.

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