Unsere GEOlino.de-Rubrik „Hallo Kosmos“ entsteht in Zusammenarbeit mit dem Planetarium Hamburg. Hier klärt die Astrophysikerin Dr. Mariana Wagner vom Sternentheater alle Fragen rund um Planeten, Monde, Sterne und Galaxien.
"Ein kleiner Schritt für einen Menschen"
In den 1950er und 1960er Jahren, als eure Großeltern noch jung waren, lieferten sich die USA und die Sowjetunion einen Wettlauf ins All. Damals herrschte der sogenannte Kalte Krieg, der zu einem Wettlauf um die Führungsposition in der Weltraumfahrt führte. Während Juri Gagarin, ein sowjetischer Kosmonaut, im April 1962 als erster Mensch die Erde umkreiste, war der erste Mensch auf dem Mond ein US-Amerikaner. Es war Neil Armstrong, der im Juli 1969 im Rahmen der „Apollo 11“-Mission den ersten Fuß auf den Mond setzte: „Ein kleiner Schritt für einen Menschen – aber ein gewaltiger Schritt für die Menschheit“. Wie lange hat er wohl gebraucht, um sich diesen tollen Satz auszudenken? Eine wirklich treffende Aussage, denn die erste Mondlandung war ein großartiges Ereignis für die Menschen und wichtiger Meilenstein für die Raumfahrt.

Seither sind neue Ziele in unseren Blick gerückt: Wir träumen davon, einen anderen Planeten zu erkunden. Wünscht ihr euch auch, eine dieser fernen Welten einmal mit eigenen Augen zu entdecken? Die Raumfahrt arbeitet jedenfalls mit Hochdruck daran. Dabei ist das „Artemis“-Programm der Weltraumagentur NASA ein besonders wichtiges Projekt. Ziel ist es, eine nachhaltige Basis auf dem Mond aufzubauen, um den Grundstein für bemannte Missionen zum rostroten Mars zu legen.
„Artemis“ – vom Testflug bis zur Mondstation
„Artemis I“ war ein unbemannter Testflug, der das Orion-Raumschiff und die Space Launch System (SLS) Rakete der NASA im November 2022 um den Mond schickte. Bei dieser Mission wurde die Leistung des Raumfahrzeugs und des Raketensystems getestet. Gleichzeitig ging es darum, sicherzugehen, dass Menschen sicher in den Weltraum und auch wieder zurück reisen können.
Anschließend hat die NASA „Artemis II“ geplant, eine bemannte Mission, die den Mond umkreist. Ihr folgt die „Artemis III“-Mission, mit der Menschen auf der Mondoberfläche landen sollen. Ziel ist es, eine nachhaltige menschliche Anwesenheit auf dem Mond aufzubauen, um dort forschen zu können.
Der Mars ist das Ziel
Wie ihr schon gelesen habt, hat das Artemis-Programm neben unserem Trabanten vor allem auch den Mars im Visier. Dabei soll der Mond zunächst als Testgelände dienen, um Technologien und Systeme zu entwickeln, die für bemannte Missionen zu unserem Nachbarplaneten wichtig sind. Die NASA ist der Ansicht, dass die Erfahrungen, die wir mit einer dauerhaften Anwesenheit auf dem Mond gewinnen, unerlässlich dafür sind, dass wir letztlich auch den roten Planeten ansteuern können.
Zusätzlich zu Artemis hat die NASA mehrere andere Missionen geplant, um die Ziele des Programms zu unterstützen. Zum Beispiel den Einsatz der „Lunar Gateway“ Raumstation, die den Mond dauerhaft umkreisen und als Drehscheibe für wissenschaftliche Forschung und zukünftige Missionen dienen soll. Außerdem arbeitet die NASA am „Human Landing System“ (HLS) – einem Raumschiff, das Astronautinnen und Astronauten vom „Lunar Gateway“ zur Mondoberfläche transportiert.
Träumen erwünscht!
Mit einer Reihe von bevorstehenden Starts, die bis 2025 geplant sind, wird das „Artemis“-Programm in den kommenden Jahren erhebliche Fortschritte bei der Erreichung seiner Ziele machen. Wird es der NASA gelingen, eine nachhaltige menschliche Basis auf dem Mond aufzubauen, damit er zum Sprungbrett für die Erforschung des Mars und anderer Ziele im Sonnensystem werden kann? Das „Artemis“-Programm ist auf jeden Fall ein weiterer „großer Schritt“ für die menschliche Erforschung des Weltraums und hat das Potenzial, viele junge Menschen für die Raumfahrt zu begeistern. Dich auch?
Neugierig auf mehr? In der GEOlino.de-Rubrik „Hallo Himmel“ beantwortet Dr. Mariana Wagner euch jeden Monat ein aktuelles Himmelsphänomen zum Beobachten, Staunen und Weitererzählen.