
Geschickt gestrickt
Die Wikinger waren verrückt nach Schmuck. Auf Marktplätzen brodelte heißes Metall, das die Nordmänner zu Broschen gossen. Sie walzten Draht, formten Perlen aus heißem Glas oder schliffen Bernstein. Schmuck war aber keineswegs nur Zierde: Die Wikinger zeigten damit ihren Reichtum.
Auch Männer trugen Kostbarkeiten am Körper. Praktisch waren manche noch dazu: Silberne Armreifen etwa brachen die Wikinger in Stücke, um damit zu bezahlen. Sogar eine Basteltechnik trägt ihren Namen: Wir zeigen euch, wie das „Wikingerstricken“ funktioniert.
So gehts:
Sammelt alle Materialien zusammen und stellt sicher, dass ihr viel Platz zum Basteln habt. Nutzt am besten auch eine Unterlage!

1. Schneidet etwa einen Meter Draht ab. Wickelt ein Drahtende sechsmal um zwei Finger. Legt die Schlaufen übereinander und drückt sie in der Mitte zusammen, bis das Ganze wie eine „8“ aussieht. Wickelt das kurze Drahtende um die engste Stelle.

2. Drückt die unteren Schlaufen auseinander.
Sie sehen dann aus wie fünf Blütenblätter.

3. Stülpt die „Blütenblätter“ auf das Rundholz und drückt sie an.

4. Das Einfädeln: Legt das lange Drahtende längs über ein Blütenblatt. Verbindet nun die beiden benachbarten Blütenblätter, indem ihr den langen Draht von rechts nach links unter den Schlaufen durchzieht.

5. Nun geht es reihum, immer nach rechts: Fädelt die nächsten beiden Blütenblätter mit derselben Technik zusammen. Durch das Zusammenziehen entstehen neue Schlaufen wie gebogene Drahtreihen. Achtet darauf, dass der Abstand zwischen den Schlaufen etwa gleich groß bleibt.

6. Die Grundtechnik: Habt ihr alle Blütenblätter miteinander verbunden, ist das Schwierigste geschafft! Durch jede Schlaufe ist ein kleines X entstanden. Fädelt nun den Draht unter der Kreuzstelle vom X hindurch – und zwar wieder von rechts nach links. Zieht den Draht nach dem Unterfädeln senkrecht nach unten und anschließend nach rechts zum nächsten Kreuz. Das macht ihr so lange, bis nur noch wenige Zentimeter Draht übrig sind.

7. Der Wechsel: Fädelt den Drahtrest unter das nächste Kreuz. Achtung: Zieht den Draht anschließend nicht so nach unten, dass er obenauf liegt – sondern steckt ihn unter die Schlaufe. Wenn der Drahtrest schon sehr kurz ist, geht das am besten mit einer Spitzzange.

8. Schneidet einen neuen Draht in Armlänge ab. Wenn ihr wollt, könnt ihr nun eine andere Farbe nehmen. Den neuen Draht steckt ihr von oben in die letzte Schlaufe – parallel zum Endstück des anderen Drahtes. Lasst wenige Zentimeter unten herausgucken. Das lange Ende biegt ihr nach rechts um und fädelt es wieder durch das X der nächsten Schlaufe. Haltet dabei das kurze Ende des neuen Drahtes mit dem Daumen fest.

9. Fünfmal fädeln, dann kommt ihr wieder bei den Drahtenden an. Fädelt den langen Draht einfach unter ihnen hindurch. Nach einer weiteren Runde landet ihr wieder bei den Reststücken. Fädelt euren langen Draht nun unter das Kreuz, aber über die Drahtreste, sodass diese ganz unten auf dem Holz liegen. Nun könnt ihr die kurzen Drähte mit der Schere knapp abschneiden.

10. Der Abschluss: Fädelt weiter (und wiederholt die Schritte 7 bis 9 , wenn nötig), bis das Armband etwa 10 cm lang ist. Vom Draht sollten am Ende ebenfalls 10 cm übrig sein. Zieht das Rundholz aus dem DRAHTSCHLAUCH heraus.

11. Nehmt das Drahtende und fädelt es immer über Kreuz durch die letzten Schlaufen. Habt ihr alle SCHLAUFEN erwischt, zieht das Ende zu.

12. Nehmt nun das Brett mit den Bohrlöchern und zieht das Armband durch das größte Loch (etwa 10 mm). Die Maschen werden nun zusammengedrückt. Je nachdem, wie lang und dünn ihr euer Armband haben wollt, könnt ihr es noch durch ein kleineres Loch ziehen (zum Beispiel 8 mm). Befestigt noch einen Kettenverschluss an dem Ende des Armbandes. Fertig!