Unsere GEOlino.de-Rubrik „Hallo Himmel“ entsteht in Zusammenarbeit mit dem Planetarium Hamburg. Hier erklärt euch die Astrophysikerin Dr. Mariana Wagner vom Sternentheater jeden Monat ein aktuelles Himmelsphänomen zum Beobachten, Staunen und Weitererzählen.
In diesem September herrschen die besten Bedingungen, um den größten Planeten in unserem Sonnensystem zu beobachten: Jupiter. Er ist so groß, dass die Erde 1.300-mal in ihn hineinpassen würde. Blickt ihr Richtung Südosten, könnt ihr ihn im September schon in der Dämmerung als auffälligen Lichtpunkt erkennen. Wenn ihr zusätzlich noch ein kleines Fernrohr zur Hand nehmt, lassen sich zudem Jupiters Wolkenbänder und Sturmgebiete erkennen. Rechts und links neben dem Gasriesen zeigen sich bis zu vier helle „Pünktchen“. Es sind seine großen Monde Io, Europa, Ganymed und Callisto. Übrigens: Jupiter besteht aus sogenannten leichten Gasen, hauptsächlich aus Wasserstoff.
Warum kann man Jupiter im September besonders gut sehen?
Wie alle Planeten unseres Sonnensystems kreist auch Jupiter um die Sonne. Vor wenigen Tagen hat die Erde ihn dabei überholt. Diesen Zeitpunkt, an dem Sonne, Erde und Jupiter wie auf einer Perlenkette in einer Reihe standen, nennen Astronomen „Opposition”. Steht ein äußerer Planet in Opposition zur Sonne, können wir ihn die Nacht hindurch betrachten. Ähnlich ist es beim Mond: Steht er in Opposition zur Sonne, sehen wir ihn in der Nacht als Vollmond.
Bei den „inneren“ Planeten innerhalb unseres Sonnensystems, also Merkur und Venus, ist das nicht möglich. Weil ihre Bahnen sich näher an der Sonne befinden, als die der Erde, stehen sie von uns aus gesehen immer vor der Sonne. Wir können sie nur morgens oder abends beobachten. Denn tagsüber ist es zu hell, nachts befinden sie sich "hinter" der Erde – eben in Richtung Sonne.
Großer „kleiner Bruder“
Gut zu wissen: Seht ihr rechts neben dem Gasriesen Jupiter einen weiteren schimmernden Punkt, ist das sein »kleiner« Planeten-Bruder Saturn. Wirklich klein ist dieser Gasplanet in Wahrheit aber nicht. Vielmehr handelt es sich um den zweitgrößten Planeten unseres Sonnensystems. Er ist etwa doppelt so weit von der Erde entfernt wie Jupiter. Darum steht er etwas unauffälliger am Himmel. Aber auch Saturn seht ihr gut mit bloßen Augen.
Tolles Trio
Am 16. September zieht unser Mond an Saturn vorbei und rückt dann weiter in Richtung Jupiter vor, den er am 18. September südlich passiert. Die Bewegung des Mondes lässt sich von Tag zu Tag gut beobachten. Am besten schaut ihr am 17. September zum Himmel: Dann findet ihr den Mond rechts unterhalb von Jupiter und links unterhalb von Saturn – die drei Himmelskörper bilden gemeinsam ein Dreieck.
Erntemond zum Herbstanfang
Den nächsten Vollmond könnt ihr kurz darauf in der Nacht vom 20. auf den 21. September beobachten. Dieser wird auch Erntemond genannt.
Neugierig auf mehr? In der GEOlino.de-Rubrik „Hallo Kosmos“ beantwortet Dr. Mariana Wagner euch alle Fragen rund um Planeten, Monde, Sterne und Galaxien.