Astrohighlights im Februar Löwe und Jungfrau: Frühlingsboten erobern den Winterhimmel

Plejaden
Die Plejaden aus Sicht des Hubble-Weltraumteleskops. Der Sternhaufen ist auch von der Erde aus zu sehen, am 16. Februar in direkter Nachbarschaft des Mondes
© NASA/ESA/AURA/Caltech
Im Februar zieren bereits die ersten Frühlingssternbilder das Firmament. Auch der Mond verspricht schöne Aussichten: Er steht zunächst bei Jupiter, dann bei den Plejaden. Diese und weitere astronomische Highlights des Monats erläutert Dr. Mariana Wagner vom Planetarium Hamburg

Das zunehmende Tageslicht und auch der Sternenhimmel deuten bereits an, dass sich die dunkle Jahreszeit langsam ihrem Ende nähert. Anfang Januar lagen in Hamburg nur rund siebeneinhalb Stunden zwischen Sonnenauf- und Untergang. Ende Februar freuen wir uns bereits über gut zehndreiviertel helle Stunden. Nun dauert es nicht mehr lange, bis die Tag-und-Nacht-Gleiche im März den Frühling einläutet. Die Zeit bis dahin sollten wir nutzen, um noch einmal ausgiebig die funkelnden Wintersterne zu betrachten – zum Beispiel am 9. Februar. Denn zu Neumond stört kein Mondlicht unsere Beobachtungen.

Dr. Mariana Wagner ist Astrophysikerin sowie Musikproduzentin und arbeitet im Planetarium Hamburg. Für GEO beschreibt sie monatlich, welche Highlights uns am Sternenhimmel erwarten
Dr. Mariana Wagner ist Astrophysikerin sowie Musikproduzentin und arbeitet im Planetarium Hamburg. Für GEO beschreibt sie monatlich, welche Highlights uns am Sternenhimmel erwarten
© Wolfgang Köhler

Wenige Tage später wandert die zunehmende Mondsichel an Gasgigant Jupiter vorbei. Am 14. Februar sehen wir den Mond unterhalb und am 15. Februar oberhalb des Riesenplaneten. Jupiter ist im Februar nur noch Planet der ersten Nachthälfte. Auch die anderen Planeten machen sich zunehmend rar. So ist Saturn in der Abenddämmerung mittlerweile für uns nicht mehr auszumachen. 

Auch Venus entdecken wir nur noch in den frühen Morgenstunden tief im Südosten. Ihre Zeit als markanter Morgenstern neigt sich dem Ende entgegen. Im März hat sie ihren finalen Auftritt am Morgenhimmel. Anschließend müssen wir uns bis August, September gedulden, bis sie wieder als strahlender Abendstern in Erscheinung tritt.

Der Mond bei den Plejaden: Ein funkelnder Sternhaufen als Kulisse

Ein besonders schöner Anblick erwartet uns am 16. Februar. Denn dann steht der Mond fast schon als Halbmond bei den Plejaden im Stier. Bei den funkelnden Lichtpunkten handelt es sich um einen offenen Sternhaufen, den einige mit einer winzigen Version des Sternbilds Großer Wagen verwechseln. Wir sehen das Licht vieler Hundert Sonnen, das gut 400 Lichtjahre zur Erde unterwegs war – und dennoch sind die Plejaden mit bloßem Auge für uns zu erkennen. 

Obwohl wir je nach Sichtbedingungen ohne Hilfsmittel zwischen sechs und neun Lichtpunkte ausmachen können, werden die Plejaden als "Siebengestirn" bezeichnet. Diese Namensgebung stammt aus der griechischen Mythologie. Hier sind die Plejaden die sieben Töchter des Titanen Atlas und der Meeresnymphe Pleione. Damit sie dem verliebten Orion entkommen konnten, verwandelte sie Göttervater Zeus zunächst in Tauben und schließlich in Sterne. Auch an unserem Himmel stellt ihnen der Himmelsjäger mit den drei markanten Gürtelsternen ungebrochen nach, wird sie aber nie erreichen. 

Wintersterne und Frühlingsboten: Der Löwe pirscht sich vor

Hauptstern des Sternbilds Orion ist sein weiß-bläulich schimmernder Fußstern Rigel. Er ist zugleich Teil des großflächigen Wintersechsecks, das sich mittlerweile merklich in den Westen verschoben hat. Darüber hinaus wird das Wintersechseck aus Kapella im Fuhrmann, Aldebaran im Stier, Rigel im Orion, Sirius im Großen und Prokyon im Kleinen Hund sowie Pollux in den Zwillingen geformt. Am 20. Februar können wir den recht vollen Mond dabei beobachten, wie er an Pollux vorbeiwandert. 

Im Osten zeigen sich die ersten Frühlingsternbilder. Leitsternbild des Frühlings ist der Löwe. Seinem Hauptstern Regulus stattet der fast volle Mond am 23. Februar einen Besuch ab. Deutlich unauffälliger schlängelt sich die ausgedehnte Wasserschlange über den Himmel. Interessierte finden sie unterhalb von Krebs, Löwe und Jungfrau. Auch Letztere gehört zu den typischen Frühlingssternbildern. Im Februar müssen wir uns aber noch bis nach Mitternacht gedulden, bis sie komplett über den Horizont gestiegen ist.  

Am 24. Februar ziert ein runder "Schneemond" unseren Himmel. Er verdankt seinen malerischen Namen amerikanischen Ureinwohnern, den Algonkin. Trotzdem lässt sich der nahende Frühling nicht mehr leugnen. Denn schon der kommende Vollmond wird als erster Vollmond im Frühling den Termin für das Osterfest bestimmen. Doch schon vorher gibt es für viele Anlass zur Freude. 

Sonnenumrundung: Warum dieses Jahr 366 Tage hat

Denn etwa 55.000 Deutsche haben am 29. Februar Geburtstag. 2024 ist ein Schaltjahr und gibt ihnen endlich einmal wieder Gelegenheit, am tatsächlichen Datum ihrer Geburt zu feiern. Wie kommt es dazu, dass dies nur alle vier Jahre der Fall ist?

Unser Kalenderjahr orientiert sich an der Dauer der Sonnenumrundung der Erde. In der Regel hat es 365 Tage. Da unser Planet genau genommen aber 365 Tage, 5 Stunden, 48 Minuten und 46 Sekunden für die Reise um seinen Stern benötig, beginnt das Jahr eigentlich rund sechs Stunden zu früh. Dies mag marginal erscheinen, aber in vier Jahren ergibt sich ein ganzer Tag, in einem Jahrhundert wäre es beinahe ein voller Monat. Aus diesem Grund verlängern wir jedes vierte Jahr um einen Tag – den 29. Februar. 2024 zählt also 366 Tage.