Ein einsames Haus voller lebendiger Schatten: "Sie hasteten über die Wände, versteckten sich unter Möbeln oder huschten zur Decke hinauf, wo sie sich in die Ecken kauerten". Mitten unter den Schatten lebt Onkel Montague. Er unterhält seinen Neffen
Wesen aus der Schattenwelt
Wie gewohnt verbringt Edgar die Ferien vom Internat bei seinen Eltern. Doch die wissen mit Kindern nicht viel anzufangen: Der Vater hat die Eigenschaft seine Sätze in Edgars Gegenwart unvermittelt abzubrechen und der Mutter entfährt jedes Mal ein kleiner Schrei, wenn der Junge sich bewegt.
Zum Glück wohnt auf der anderen Seite des Waldes Onkel Montague! Allein dort hinzugelangen ist beschwerlich: Der Weg durch den Wald windet sich "wie eine Schlange, die sich im Unterholz versteckt".
Und auch Onkel Montagues Haus mit seinem langen düsteren Flur und den tanzenden Schatten an den Wänden ist etwas unheimlich. Doch einmal im Arbeitszimmer – "dem schlagenden Herz des Hauses" – angekommen, steht ein großer Sessel am prasselnden Kaminfeuer für Edgar bereit. Darin zurückgelehnt lauscht der Junge mit angehaltenem Atem den
Wesen aus der Schattenwelt
Wild geht es darin zu! Hexen, Dämonen,

Eines nebeligen Nachmittags beginnt sich Edgar aber doch etwas über das merkwürdige Gebaren seines Onkels zu wundern: Aus welchem Grund hat der alte Mann eigentlich dieses düstere Haus schon seit geraumer Zeit nicht mehr verlassen? Was hat es mit den merkwürdigen Schatten auf sich, die mitunter leise Geräusche aus den Tiefen des Hauses von sich geben? Und vor allem: Wie kommt es, dass Onkel Montagues Arbeitszimmer bis an die Decke gefüllt ist mit Holzfiguren, Bildern, Porzellanpuppen, und verzierten Schächtelchen - allesamt Gegenstände, die auch in seinen Schauergeschichten vorkommen?
Unterdes hat der
Fazit
Chris Priestleys Roman "Onkel Montagues Schauergeschichten" hält was sein Titel verspricht: nämlich einen angenehmen Grusel! In zehn Geschichten dreht es sich um finstere Wesen aus der Schattenwelt, die ihre Krallen mit Vorliebe nach unartigen Kindern ausstrecken.

Nur wird euch dabei wohl auch der sittenstrenge Unterton der Geschichten einen kalten Schauer über den Rücken jagen!
Denn die Moral von der Geschicht': Wer Verbotsschilder überliest, wird von Ungeheuern gefressen. Wer stiehlt, wird zu einer Porzellanpuppe verwandelt. Und wer sich gar – wie Onkel Montague – dem Glücksspiel hingibt, dem drohen alle erdenklichen Strafen auf einmal.
Trotzdem: Chris Priestley bedient sich gekonnt der gängigen Motive des Gruselgenres. Zudem werdet ihr – einmal angefangen - das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollen, bis ihr wisst, wie die einzelnen Geschichten mit der undurchsichtigen Person des Onkels Montague zusammenhängen... Liebevoll gestaltet mit Zeichnungen von David Roberts.
Chris Priestley: "Onkel Montagues Schauergeschichten", ab 13 Jahren, Bloomsbury Verlag, 15,90 €