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Das erste Nähzeug der Welt: die Nadel - ein kleiner Knochen, spitz geschnitzt, ein Löchlein hineingebohrt. Als Faden dienten Muskelsehnen. Erfunden wurde dieses Werkzeug vor etwa 25 000 Jahren - vom modernen Menschen. Denn Homo sapiens fror schnell und lernte deshalb schneidern. Er fertigte aus Fellen Kleidung, die eng am Körper anlag. Und nähte wasserdichte Zelte aus Tierhäuten.

Schultertasche
Vermutlich schneiderte er damals auch schon Taschen aus Leder. Praktisch, denn nun hatte er beim Umherziehen die Hände frei zum Jagen oder um Früchte zu sammeln; die Beute transportierte er in der Tasche nach Hause. Ötzi, der berühmte Mann aus dem Eis, trug etwa eine Tasche aus Kalbsleder wie einen Gürtel um die Hüfte. Darin verwahrte er Bohrer, das Bruchstück einer Klinge und Zunderschwamm. In Mode waren aber auch schon andere Modelle: zum Beispiel Schultertaschen.
Ihr braucht:
So wird die Schultertasche gemacht:
1. Schneidet den Stoff in vier Teile, wie auf der Zeichnung rechts zu sehen. In der Skizze daneben seht ihr, wie ihr die einzelnen Teile später zusammenfügt.
Schlagt das Stück A so um, dass oben ein etwa zehn Zentimeter langer Streifen - die Taschenklappe - übersteht.

2. Steckt die beiden Seitenteile B und C mit Stecknadeln an die Seiten von Teil A.

3. Näht nun jeweils die drei Kanten zusammen und entfernt dabei die Stecknadeln.

4. Schlagt Teil D von beiden Seiten nach innen übereinander. Fixiert die Kante vom Schulterriemen nun mit Stecknadeln und näht die offene Seite zusammen.

5. Jetzt näht ihr den Schulterriemen innen an die Seitenteile der Tasche.

6. Fädelt den Stein oder die Holzperle mittig auf das Lederband. Stecht dann mit der Schere ein kleines Loch in die Mitte der Taschenklappe.
Hier steckt ihr beide Enden des Lederbandes durch, verknotet es auf der Rückseite und lasst die Enden herunterhängen. Näht die Muschel an die Vorderseite der Tasche. Jetzt könnt ihr die Tasche verschließen, indem ihr das Lederband durch die Muschel steckt.

Muschelkette
Der letzte Schrei in der Steinzeit? Vielleicht ein Anhänger aus Hirschgeweih, ein Fischgräten-Armband. Oder eine Halskette aus Muscheln und Schneckenhäusern. Welche Art von Geschmeide der hippe Steinzeit-Mensch trug, hing von den Materialien ab, die die Natur lieferte. Menschen haben sich wohl schon immer gern hübsch gemacht.

Der älteste Schmuck, der bislang gefunden wurde, ist mehr als 80 000 Jahre alt: Muscheln, die einst zu einer Kette aufgereiht waren. Entdeckt wurden sie im heutigen Marokko. Luxusgüter, gewiss! Denn die Leute hatten nur Zeit zum Schmuckmachen, wenn sie genug Wild erlegt, Beeren gepflückt und Pilze gesammelt hatten.
Sprich: Wenn sie satt und zufrieden waren. Besonders beliebte Anhänger waren übrigens Tierknochen und -zähne. Kein Wunder, denn die Steinzeit-Leute wirtschafteten klug und ließen nichts verkommen. Und was blieb übrig, wenn das Wildschwein vertilgt war? Richtig, die Beißerchen und eben die Knochen. Falls ihr gerade keine Überreste einer Sau zur Hand habt, nehmt - wie wir - Muscheln und Schneckenhäuser.
Für die Muschelkette braucht ihr:
So wird's gemacht:

1. Bohrt mit der Nadel vorsichtig kleine Löcher in die Schneckenhäuser und Muscheln.
2. Schneidet die Zweigchen eines Himbeerstrauches bzw. die Bambusröhrchen mit einer Schere in zwei Zentimeter lange Stücke.
3. Zieht die Schnur durch das Nadelöhr und fädelt eure Naturmaterialien auf. Etwa so: immer abwechselnd ein Stück Holz, eine Muschel, Holz, Schnecke...
4. Verknotet die Halskette an den beiden Enden.