Die Tricks des Igelfischs
Der Igelfisch schnappt nach Wasser. Einmal, zweimal, dreimal. Blitzschnell pumpt er seinen Körper auf, prall und immer praller. Der Bauch bläht sich. Bald kugelt er wie ein stacheliger Fußball durchs Wasser. Ob er gleich platzt?
Zum Glück nicht! Igelfische besitzen einen extrem dehnbaren Magen und elastische Haut, dafür keine Rippen, Schuppen und Bauchflossen. Diese würden beim Aufplustern schließlich allzu sehr stören. Und das machen die Fische ja nicht zum Spaß! Sie versuchen, auf diese Weise Angreifer abzuschrecken.
Der Trick: Je mehr Wasser die Meeresbewohner schlucken, desto größer wirken sie. Tauchen Fressfeinde auf, "geben sie diesen die Kugel" und hoffen, als Dickerchen ungenießbar auszusehen. Raubfische, die sich eben noch auf einen leckeren Happen freuten, verlieren bei dem Anblick schnell den Appetit. Besser so. Denn Igelfische sind ziemlich giftige Zeitgenossen.
In ihren Körpern lagern sie das Gift Tetrodotoxin ein, kurz TTX. Bei Larven ist sogar die Haut damit benetzt. Wer die Winzlinge verschlingt, dem bekommt das gar nicht gut – und das gilt auch für Menschen. Denn gegen TTX gibt es kein Gegenmittel. Schnell lähmt es alle Muskeln im Körper. Die Lungen können keine Luft mehr ansaugen. Das Herz hört auf zu schlagen.
Allgemeines zum Igelfisch
Igelfische, lateinischer Name Diodontidae, gehören zur Ordnung der Kugelfischartigen (Tetraodontiformes). Ihre wissenschaftliche Namen verdanken sie ihren Gebissen. Denn ihre Zähne (griechisch: odóntos) sind zu schnabelartigen Zahnplatten verwachsen. Die Igelfische haben zwei (di) solcher Zahnplatten.
Igelfische leben überall da, wo das Wasser Badewannentemperatur hat, besonders gern an Korallenriffen oder felsigen Küsten.
Größe und Gewicht des Igelfischs:
Es gibt 18 Igelfischarten. Zwerg-Fische messen nur wenige Zentimeter. Riesen-Fische hingegen können bis zu 1,20 Meter groß werden.
Was frisst ein Igelfisch?
Mit ihren Zahnplatten zerbeißen Igelfische ohne Probleme Schneckenhäuser, Muscheln oder Krabbenpanzer. Auch stachelige Seesterne stehen auf ihrem Speiseplan.

Fortpflanzung bei den Igelfischen:
Die Weibchen legen ihre Eier in flachen Küstengewässern ab. Das geschieht je nach Art zu unterschiedlichen Zeiten. Vor den Küsten Japans ist die Paarungszeit zwischen März und August, in Westaustralien hingegen im Winter. Nach wenigen Tagen schlüpfen die Larven aus den Eiern.
Der Igelfisch als Delikatesse:
Viele Japaner schätzen auch heute das Fleisch der kugeligen Fische - roh, frittiert oder in einer Suppe gekocht. Richtig zubereitet ist es tatsächlich essbar! Denn bei den meisten der Arten sind nur Leber, Eierstöcke und Darm giftig, oder die Haut.
Deutschen Restaurants ist es dennoch verboten, die Fische anzubieten. In Aquarien aber dürfen die Tiere gehalten werden. Am besten lässt man sie darin dann in aller Ruhe durch künstliche Korallenriffe schwimmen. Nicht dass sie Gefahr wittern, sich mächtig aufpumpen - und am Ende das Aquarium zerspringt!
Steckbrief: Igelfisch
- Wissenschaftlicher Name: Tetraodontidae
- Größe: bis zu 1,20 Meter Länge
- Lebensraum: Die Küsten Asiens, Afrikas, Australiens und dem Norden Südamerikas
- Ernährung: Schneckenhäuser, Seesterne, Muscheln und Krabbenpanzer