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Tierlexikon Schakal

Der Schakal ist ein Wildhund
Der Schakal ist ein Wildhund
© Colourbox
Sie heulen, jagen im Rudel und sehen auch noch fast aus wie Wölfe. Kein Wunder, Schakale sind schließlich deren nächste Verwandte.

Löwen sind stärker, Leoparden größer als sie - wenn man ihre Konkurrenten sieht, kann man mit den Schakalen fast Mitleid bekommen. Doch die kleinen Wildhunde kennen eine Menge Tricks, um in der Savanne Afrikas zu überleben. Sie schlagen blitzschnell zu, wenn niemand damit rechnet, und verputzen einfach alles. Und wenn es sein muss, weichen die Schlaumeier auch einem Kampf nicht aus.

Kein Wunder, dass der Schakal bei den Menschen Afrikas den Ruf eines Schlaumeiers genießt, so wie in unseren Fabeln der Fuchs. Im Reich der Löwen, Leoparden und Hyänen überleben die kleinen Wildhunde mit List und Schnelligkeit. Schakale können im Team jagen oder allein.

Sie hören, riechen und sehen hervorragend und nutzen jede Gelegenheit, Beute zu machen: Sie sind sofort da, nachdem sich Löwen an ihrem Fang satt gefressen haben - und schon verschwunden, ehe die starken Hyänen eintreffen.

Allgemeines über den Schakal

  • Name: Schakal
  • Lateinischer Name: Canis adustus (Streifenschakal), Canis aureus (Goldschakal), Canis mesomelas (Schabrackenschakal)
  • Klasse: Säugetiere
  • Größe: 70 - 120 Zentimeter
  • Gewicht: fünf bis zehn Kilogramm
  • Alter: sechs bis zwölf Jahre
  • Feinde: Luchs, Leopard, Raubvögel

Schakale werden etw 45 bis 120 Zentimeter lang und wiegen zwischen fünf und zehn Kilogramm. Sie sind Allesfresser und erlegen Antilopen, verspeisen Aas ebenso wie Insekten oder Beeren. An Stadträndern plündern sie auch Mülltonnen. In Gefangenschaft können Schakale sogar bis zu 14 Jahre alt werden, in Freiheit weniger.

Wenn sich die Nacht langsam über die afrikanische Savanne schiebt, erwacht die Graslandschaft erst richtig zum Leben. Kleine und große Tiere streifen umher und suchen nach Nahrung. Schakalen nutzen dann die Dunkelheit, um auf die Jagd zu gehen...

Nahrung: Was frisst ein Schakal?

Wie abwechslungsreich die Speisekarte der Miniräuber ist, entdeckte man aber erst, als Farmer in Südafrika Jagd auf die Tiere machten, weil diese angeblich ihre Schafe rissen. In den geöffneten Mägen fanden sich fliegende Ameisen und Grillen, Tausendfüßer, Heuschrecken und Beeren. Sogar Schlangen und Skorpione! Zugegeben: auch ein paar Schafreste.

Die Wildhunde haben aber keine besonderen Vorlieben. Schakale fressen Käfer genauso gern wie Antilopen und Gazellen. Oder auch mal Aas, zum Beispiel die Reste einer Löwen-Mahlzeit wie erlegte Beuteltiere. Schakale werden aber auch gefressen, wenn sie nicht aufpassen: Sie stehen auf dem Speiseplan von Raubkatzen wie Gepard und Leopard.

Verbreitungsgebiet: Wo leben Schakale?

Die drei Unterarten des Schakals sind in unterschiedlichen Regionen heimisch. Das Verbreitungsgebiet der Goldschakale (Canis aureus) reicht vom Südosteuropa über Kleinasien bis nach Indien, Burma und Sri Lanka sowie in Afrika von der nordöstlichen Sahara bis nach Kenia.

Die scheuen Streifenschakale (Canis adustus) kommen im Süden Äthiopiens bis zum nördlichen Südafrika vor. Die Schabrackenschakale (Canis mesomelas) leben in der der afrikanischen Savanne vom Sudan, Somalia bis zum Kapland.

Bei der Wohnungssuche sind Schakale sehr einfallsreich. Statt selbst Höhlen zu buddeln, beziehen Schabrackenschakale gern verlassene Termitenhügel. In den stabilen Bauten sind ihre bis zu acht Jungen vor den meisten Gefahren sicher.

Sozialverhalten der Schakale

Schakale leben in Familiengruppe, der meist der Rüde voransteht, gefolgt vom Weibchen und den Jungtieren. Diese Rangordnung ergibt sich nahezu von selbst und muss nicht durch Rangordnungskämpfe ausgefochten werden. Es kann jedoch auch vorkommen, dass ein erwachsenes Schakal-Weibchen die Führungsposition inneha.

Tagsüber, wenn die Tiere nicht jagen, kümmern sie sich um ihren Nachwuchs. Auch wenn die Schakale mit ihrem Partner zusammen sind, verwandeln sich die Jäger in liebevolle Schmusetiere. Nichts tun Männchen und Weibchen lieber, als sich zärtlich hinter den Ohren und am Hals zu beknabbern oder miteinander zu "plaudern": Forscher haben zwischen den Schakalen mindestens 28 verschiedene Signale beobachtet.

Drei Schakale in der Wildnis
Bis zu zwei Jahre bleiben die Jungen bei ihren Eltern. In der Familie fühlen sich junge Schakale besonders wohl.
© Colourbox

Nachwuchs & Fortpflanzung beim Schakal

Schakal-Weibchen bringen nach der Paarungszeit (September und Oktober) im Winter bis zu acht Junge zur Welt. Die Jungtiere werden blind geboren und öffnen mit circa zwei Wochen die Augen. Zusätzlich zur Muttermilch fressen die Welpen nach drei weiteren Wochen auch Fleisch, das die Eltern für sie vorverdauen.

Das Männchen beteiligt sich an der Aufzucht der Jungtiere und beschützt seine Familie vor Fressfeinden und anderen Gefahren. Der Rüde wohnt jedoch niemals in der gleichen Höhle wie das Weibchen und die Welpen, sondern sucht sich einen Unterschlupf nahe der "Kinderstube".

Sind die Jungtiere alt genug, um allein den geschützten Bau zu verlassen, gehen die Schakal-Eltern abwechselnd auf die Jagd und bringen Nahrung für die Familie heran. Im Alter von zwei Jahren sind die jungen Schakale geschlechtsreif und verlassen die Gruppe, um eigene Familien zu gründen.

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