
Redewendung: Den Kürzeren ziehen
"Ene, mene, miste, es rappelt in der Kiste. Ene, mene, meck und du bist weg." - Es gibt mehrere Kuchenstücke und ihr könnt euch so gar nicht entscheiden, wer das Größte bekommen soll? Ganz klar: Bevor es Streit gibt, müssen in solchen Situationen manchmal Abzählreime oder Spielchen herhalten.
So könnt ihr zum Beispiel eine Münze werfen oder "Schnick, schnack, schnuck" (auch bekannt als "Schere, Stein, Papier") spielen. Der Sieger bekommt dann das größere Stück.
Es gibt viele solcher Praktiken, die eine Entscheidung erleichtern sollen. Man kann beispielsweise auch zwei unterschiedlich lange Holzstäbchen in der geschlossenen Hand halten. Wer dann das längere Stäbchen zieht, hat gewonnen.
Früher war das Ziehen der Holzstäbchen eine beliebte Methode, um knifflige Angelegenheiten zu entscheiden. Manchmal wurde dieses Verfahren sogar in rechtlichen Fragen angewandt; das Ergebnis wurde als Urteil Gottes angesehen. Daraus entwickelte sich mit der Zeit die Redewendung "den Kürzeren ziehen".
Wer also "den Kürzeren gezogen" hat, der hat im übertragenen Sinne verloren - oder bekommt, wie in unserem Beispiel, nur das kleinere Stückchen Kuchen.