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Redewendung Blaupause

Blaupause
Blaupause eines geplanten Gebäudes
© Uladzimir / Fotolia
Was genau ist eigentlich eine Blaupause und wie entwickelte sich daraus die deutsche Redensart "eine Blaupause sein"? Wir erklären es euch!

Begeistert klatscht Schuldirektor Dr. Krause in die Hände: "Die Art, wie Herr Burde den Schülern Mathematik beibringt, ist eine ausgezeichnete Blaupause für den neuen Mathematikunterricht. So stelle ich mir modernen Unterricht vor!"

"Habe ich da etwas von Pause gehört?", raunt Fred seinen Sitznachbarn Leo an und schaut hoffnungsvoll ihren Schulleiter an, der heute den Mathematikunterricht in ihrer Klasse inspiziert hat - Mathe ist nicht gerade sein Lieblingsfach...

Auch wenn es ähnlich klingen mag - mit einer entspannten Pause oder gar der Redensart "Blau machen" hat die Blaupause nichts zu tun!

Was ist eigentlich eine Blaupause?

Der Begriff Blaupause leitet sich von dem Verb "pausen" ab, also dem Nachzeichnen eines Bildes oder einer Zeichnung, indem man ein Papier über das andere legt und die unten liegende, durchschimmernde Zeichnung auf dem oben liegenden Blatt abpaust.

Besonders in Zeiten, als es noch keine Computer und Drucker gab, mit denen sich heute in Sekundenschnelle Dokumente drucken lassen, war das Durchpausen eine weit verbreitete Methode, um Texte zu vervielfältigen. Zum Pausen wurde meist blaues Durchschreibepapier genutzt - daher auch der Begriff "Blaupause". Auch heute wird bei Schreibblöcken noch dieses farbige Papier genutzt, weil Blau am ehesten mit der Handschrift assoziiert wird.

Im 19. und 20. Jahrhundert wurde diese Technik fortwährend weiterentwickelt und machte bald die fotografische Reproduktion (die Vervielfältigung von Fotos) sowie den Abdruck von Schreibmaschinen-Texten möglich. Auch Architekturbüros, die mit großen Bauplänen arbeiten, nutzten häufig diese Reproduktionstechniken. Skizzen oder Gebäudepläne wurden vervielfältigt, um auf diesen "Kopien" mehrere unterschiedliche Entwürfe erstellen zu können.

Wie entstand die Redewendung "eine Blaupause sein"?

Durch diese Entwicklung wurde aus der "Blaupause" schließlich ein allgemeiner Begriff für eine Art Vorlage oder Vorbild - jedoch nicht nur für Texte, Modelle oder Zeichnungen, sondern schon bald auch für allgemeine Phänomene.

Wenn jemand also beispielsweise sagt: "Die Art, wie Herr Burde den Schülern Mathe beibringt, ist eine ausgezeichnete Blaupause für den neuen Mathematikunterricht", so ist gemeint, dass der Mathelehrer einen vorbildlichen Unterricht gestaltet und ihn sich andere Lehrer zum Vorbild für die eigenen Schulstunden nehmen sollen.

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