Um eines vorweg zu nehmen: Die ursprüngliche Redewendung hatte rein gar nichts mit dem Wetter zu tun! Die deutsche Redensart, wie wir sie heute kennen, entstand nämlich durch ein großes Missverständnis.
"Iss auf, dann gibt es morgen gutes Wetter!"
Hat jemand sich zu viel auf den Teller getan oder stochert unzufrieden im Essen herum, so sagt man redensartlich: "Iss auf, dann gibt es morgen gutes Wetter!" Besonders Eltern benutzen diesen Ausdruck gern, um ihre Kinder zum Weiteressen zu animieren.
Doch was sollte das Wetter mit dem eigenen Essteller zu tun haben? Und vor allem: Was passiert, wenn man selbst den Teller brav leer isst - aber der Nachbar nebenan die Reste auf dem Teller liegen lässt? Gibt es dann ein Wetterchaos? Schnell kommt man zu dem Ergebnis, dass dieser Spruch ziemlicher Quatsch ist... Zu Recht!
Ein Fehler in der Übersetzung aus dem Plattdeutschen
Die Redensart beruht nämlich auf einer missverstandenen plattdeutschen Formulierung. Im Plattdeutschen lautete diese: "Et dien Töller leddig, dann givt dat morgen goods wedder." Daraus wurde im Hochdeutschen dann schnell der Ausdruck "Iss deinen Teller leer, dann gibt das morgen gutes Wetter".
Doch bei dieser Übersetzung unterlief ein Fehler: Denn "wedder" heißt gar nicht "Wetter", sondern "wieder". Eigentlich müsste es also korrekt heißen: "Iss deinen Teller leer, dann gibt das auch morgen wieder etwas Gutes."
Es gibt übrigens noch weitere deutsche Redewendungen, die durch ein Missverständnis entstanden sind und die sich bis heute gehalten haben:
- die Zauberformel "Hokus Pokus"
- "Es zieht wie Hechtsuppe"
- der Ausdruck "Mayday"
- "Den Kopf in den Sand stecken"