"Hier ging es wohl zu wie in Sodom und Gomorra!", ruft Jennifers Mutter entsetzt, als sie die Tür zum Partykeller öffnet und ein großes Chaos vorfindet. Jennifer und ihr Bruder Felix grinsen sich verunsichert an - die Zwillinge hatten am Vorabend in ihren Geburtstag hinein gefeiert. Die beiden können sich denken, was ihre Mutter beim Anblick der großen Unordnung fühlt - doch wo liegen denn Sodom und Gomorra..?
Sodom und Gomorra: Ein Ausdruck des Entsetzens
Mit dem Ausruf "Sodom und Gomorra!" gibt so mancher seine Entrüstung kund, zum Beispiel über große Unordnung, Unmoral oder Ausschweifung. In unserem Beispiel ist die Mutter von Jennifer und Felix entsetzt über das Chaos im Partykeller und ruft deshalb "Sodom und Gomorra"!
Wie entstand diese Redensart?
Die deutsche Redewendung hat ihren Ursprung in der Bibel, genauer im Alten Testament (1. Buch Mose). Die beiden Städte Sodom und Gomorra (auch Gomorrha) nahe des Toten Meeres werden dort als Orte beschrieben, in denen Menschen ein lasterhaftes und gottloses Leben führten.
Nach der biblischen Erzählung sucht Gott daraufhin Abraham in Gestalt dreier Engel auf und teilt ihm mit, dass er Sodom (wo sich Abrahams Neffe Lot aufhält) und Gomorra vernichten wolle. Sollten sich aber zehn Rechtschaffende finden, so würde er jede Stadt verschonen. Diese fanden sich jedoch nicht und so wurden Sodom und Gomorra hart bestraft: Beide Städte wurden ausgelöscht.
"Da ließ der Herr Schwefel und Feuer regnen von Himmel herab auf Sodom und Gomorra", heißt es in der Bibel (1. Mose 19:24). Überlebt haben Sodom und Gomorra trotzdem - wenn auch nur als Redewendung.
Ähnliche Redensarten aus der Bibel
Es gibt übrigens noch eine ganze Reihe weiterer deutscher Redewendungen, die ihren Ursprung in der Bibel haben. Hier findet ihr ein paar Beispiele: