2. SCHRITT: Von der Seite zeigen die Ägypterinnen und Ägypter nicht nur den Kopf, sondern einen Großteil der Figur. Einzig Schultern und Oberkörper wenden sie den betrachtenden Personen zu. Für stehende gilt eine weitere Regel: die Schrittstellung – ein Fuß steht immer vor dem anderen. Die Ähnlichkeit mit den tatsächlich abgebildeten Personen vernachlässigen die Künstlerinnen und Künstlerdabei meist. Gemälde dienen vor allem dazu, Geschichten zu erzählen. In deren Verlauf werden die Heldentaten der herrschenden Personen und die Mythen um die Götter geschildert. Solch ein Werk zu vollenden dauert lange. Deshalb arbeiten die handwerklich Tätigen und die Künstlerinnen und Künstler an verschiedenen Stellen zugleich. Vorn mag die malende Person bereits Farbe auftragen, während weiter hinten die gipsende Person noch Material anrührt, um die Wandfläche zu glätten. Einige arbeiten sogar auf einem Gerüst, um die Köpfe der Figuren zu erreichen. Viele der Darstellungen sind zudem nicht einfach nur gemalt, sondern die Figuren treten als Relief ein Stück aus der Wand hervor. Diese Arbeit übernehmen die Steinbearbeitenden, nachdem die Umrisse gezeichnet worden sind. Damit die Bilder schließlich besser gedeutet werden können, ergänzen die Ägypterinnen und Ägypter sie mit Hieroglyphen. In unserer Zeichnung steht über dem Kopf der jungen Person der Name „Paul“, rechts daneben „Verena“ und über dem Hund „Lola“.