Viele unserer heimischen Vogelarten sind sogenannte Höhlenbrüter. Das bedeutet, dass ihnen dunkle und vor allem versteckte Brutplätze am liebsten sind, denn dort kann ihr Nachwuchs ungestört und sicher aufwachsen. Pünktlich zum Frühjahrsbeginn machen sich nun die Vogeleltern wieder auf die Suche nach hohlen Bäumen, Mauerlöchern oder Felsspalten, die sie mit Gras, Moos und Ästen gemütlich für ihre Jungen herrichten.
Wozu einen Nistkasten bauen?
Leider finden längst nicht alle Tiere einen geeigneten Platz für ihre Familien - ein Problem, für das besonders wir Menschen verantwortlich sind: Damit unsere Gärten schöner aussehen, fällen wir alte Bäume, stutzen zu hoch gewachsene Hecken und jäten Wildgräser, ohne zu wissen, dass wir so den Lebensraum der Vögel vernichten.
In Deutschland gelten mittlerweile 110 Vogelarten als bedroht. Dabei ist es ganz einfach, etwas dagegen zu unternehmen! Mit ein wenig unbehandeltem Holz oder einem vorgefertigten Bausatz (den ihr bei vielen Tier- und Umweltschutzorganisationen kaufen könnt), könnt ihr in kurzer Zeit ein tolles Zuhause für eine Vogelfamilie bauen.
Zum Nistkasten bauen benötigt ihr diese Materialien:
Der Bausatz besteht aus sechs bereits zugeschnittenen, unbehandelten Holzstücken, die etwa 2 cm stark sind (alle Angaben in cm). Das Stück oben links ist der Boden (13 x 9,5), das Stück daneben ist das Dach (22,7 x 14).
Die Seitenwände sind gleich geschnitten und erzeugen durch die unterschiedliche Seitenhöhe eine Dachschräge (32,5h x 16,5b x 28h). Die raue, ungeschliffene Seite sollte nach innen zeigen, denn daran können die Jungvögel mit ihren Krallen hochklettern.
Das Holzstück mit der Latte (32h x 9,5 b, Latte 45,5 x 3,5 b und 1,5 dick) ist Rückwand und Befestigung zugleich.
So baut ihr einen Nistkasten:
Im oberen Drittel der Vorderseite (29h x 9b) befindet sich das Einflugloch, es sollte einen Durchmesser von etwa 3 cm haben.
Beim Zusammensetzen der Einzelteile unbedingt auf die Dachschräge achten. Sonst könnte es später in den Nistkasten reinregnen.
Die einzelnen Holzstücke werden durch ca. 20 kleine Nägel zusammengehalten. Vorgebohrte Löcher zeigen an, an welchen Stellen die Nägel einzuschlagen sind.
Das Brett mit dem Einflugloch wird nur an zwei Stellen im oberen Bereich befestigt. So kann es später zum Reinigen geöffnet werden. Eine verstellbare Schraube verschließt den unteren Teil.
Geschafft! Sind die einzelnen Teile richtig zusammengesetzt, muss der Kasten nur noch aufgehängt werden. Am besten bringt ihr ihn in etwa 2 bis 3 Metern Höhe in der Krone eines schattigen Baumes an, denn bei viel Sonneneinstrahlung kann es den Jungvögeln schnell zu heiß werden.
Achtet darauf, das Einflugloch nach Osten oder Südosten auszurichten. Nach Westen sollte es nicht zeigen, diese sogenannte Wetterseite ist Wind und Niederschlag nämlich am häufigsten ausgesetzt.
Damit es nicht in den Nistkasten hineinregnet, hängt ihn so auf, dass er leicht nach vorne geneigt ist. Nun steht dem Einzug einer Vogelfamilie nichts mehr im Wege.
Auch wenn die Brutzeit nur von April bis Juli dauert, kann die Nisthilfe das ganze Jahr über im Baum hängen bleiben. Im Winter finden hier nicht nur Vögel, sondern auch Schmetterlinge und Eichhörnchen einen warmen Unterschlupf. Einmal im Jahr - am besten im Herbst – solltet ihr den Kasten mit einem Handfeger ausbürsten.
Jede Menge Infos zu Wildtieren und Tipps, wie ihr in Not geratenen Tieren helfen könnt, findet ihr auf der Internetseite der Wildtierstation Hamburg.
Möchtet ihr den Vogel-Nistkasten später selbst bauen? Dann merkt euch die Bastelanleitung für den Nistkasten doch einfach mit diesem Bild bei Pinterest! Auch GEOlino findet ihr dort - mit vielen weiteren Kreativtipps und Bastelideen.