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"Welt in der Schneekugel" von fritz07
Die Elfe kämpfte sich durch den Schnee, der wie Zuckerguss die Landschaft bedeckte. Trotz der Kälte tropfte ihr Schweiß von der Stirn. Seit drei Tagen schleppte sie das Wissen einer Katastrophe mit sich, das sie schnell an das Volk weitergeben musste.
Heute,endlich hatte sie ein Dort erricht.Die Dächer der kleinen Hütten bestanden aus einem Gemisch aus Schnee, Eis und Stroh. Ein paar Kinder spielten im Schnee. Die Elfe namens Arie, brach es fast das Herz, diesen kleinen, dreckigen Gestalten die Lust am Leben zu verderben. Sich durch die Haare fahrend betrat sie ein Cafe. Schnell war gesagt, was auf das Volk zukommen würde. "Unsere Hellseher haben herausgefunden, dass genau in drei Minuten unsere Welt zerstört..."
Weiter kam sie nicht. Panik brach aus. Ein kräftiger Troll schmiß ein Glas mit rotem Holundersaft hinunter, aber keiner kümmerte sich um den immer größer werdenden Fleck, der an Blut erinnerte. Die Nachricht breitete sich wie Feuer im ganzen Land aus. Die Wahrsager dieses Reich hatten, wie immer, Recht. Außerhalb des Glases, das die Welt überzog, nahm es ein kleiner, blonder Junge und schüttelte es mit beiden Händen.
Ein Schneesturm brach aus, was die Angst der Bewohner nicht verringerte. Das Unglück nahm seinen Lauf. Der Bub ließ die Kugel fallen. Der Teppich unter seinen Füßen sog sich mit Wasser, Schnee und Erde voll. Die Bewohner hatten, wenn auch nass,dreckig und teils verletzt überlebt. Seitdem leben die Kleinen unter uns.
"Weltenmacher" von daemon
Für Rebe (und ihre Hirngespinste)
Ich bin der Fantasie verfallen, schon als kleines Kind war ich das. Doch anstatt sich zu verringern ist sie größer geworden, wie eine Pflanze. Früher konnte ich nachts nicht mehr schlafen, weil ich immer Angst gehabt hatte, dass unter meinem Bett ein menschenfressendes Krokodil versteckt war. Oft habe ich nachgeschaut, doch von einem Krokodil war nichts zu sehen gewesen, nur Staub und ein paar vermisste Kuscheltiere.
Heute allerdings leben meine Wesen nicht nur unter meinem Bett, sondern überall. Immer wenn ich früh meinen riesigen Kleiderschrank öffne, glaube ich kurz einen riesigen Wald zu sehen, oder hoffe es zumindest. Natürlich schauen mir nur meine langweiligen T-Shirts und die alten Jeans entgegen. Von einer Welt im Kleiderschrank fehlt jede Spur. Und wenn ich dann zur Schule gehe, glaube ich klitzekleine Schritte zu hören. Oft habe ich schon versucht einen Blick auf meine kleinen Verfolger zu erhaschen, der Grund warum ich oft zu spät beim Unterricht war.
Im Klassenraum angekommen und dem uninteressanten Gerede des Lehrers lauschend, was sich nie lohnte, hielt ich dann am Himmel nach Drachen Ausschau oder malte. Manch wundersame Wesen waren schon im Deutschunterricht entstanden, doch die aus dem Matheunterricht waren einfach noch nie gelungen, weil ich mich einfach nicht konzentrieren konnte, wenn ein Lehrer vor mir stand. Vor allem wenn meine Fantasie ihm einen Krokodilskopf verlieh und außerdem noch sabbern ließ, was wirklich äußerst störend war.
Wieder zu Hause, nachdem ich versucht hatte meine unsichtbaren Verfolger abzuschütteln, nahm ich mir den Kühlschrank vor. Manchmal sah ich kleine Schatten durch die Regale flitzen und der Kuchen war schon wieder alle, wie auch die Milch. Ohne mir etwas heraus zu nehmen flätzte ich mich dann, meist mit einem Buch, auf dem Sofa und tauchte in die fremden Welten ein, die mich auch tagsüber verfolgten.
Um ehrlich zu sein, ich vergöttere Autoren, sie schaffen es ihre Ideen und Monster auf Papier zu Bannen, meine Wesen jedoch treiben draußen ihren Unfug. Schon längst hätte ich meine Fantsien eines kleinen Kindes verabschieden sollen, zu vieles war ihnen schon zu Opfer gefallen. Ich weiß nicht mehr genau wann es war, doch ich griff eines Tages zu Stift und Papier und fing an zu schreiben.
Die Wesen, meine Wesen, habe ich seitdem nicht mehr gesehen und ich gebe zu, ich vermisse sie ein bisschen, meine verrückte Fantasie ist mir jedoch geblieben.