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Tierlexikon Kanadakranich

Kranich mit rotem Gesicht
Die rote Stelle vorn am Kopf ist das Markenzeichen des Kanadakranichs
© Jeff Schwartz / Colourbox
Der Kanadakranich ist einer von insgesamt 15 Kranicharten und in Nordamerika beheimatet. Der Zugvogel legt jedes Jahr um die 4000 Kilometer zurück und wird auch "Vogel des Glücks" genannt.

Lebensraum: Wo lebt der Kanadakranich?

Der Kanadakranich ist in Nordamerika beheimatet und ist, wie die meisten anderen Kranicharten auch, ein Zugvogel. Er fliegt jedes Jahr zwischen Nordamerika und Mexiko hin und her. Der Vogel brütet in Alaska und überwintert in Mexiko. Manche der Kanadakraniche legen daher während des Vogelzugs bis zu 4000 Kilometer zurück.

Besondere Merkmale des Kanadakranichs

Der Kanadakranich wird wegen seiner graubraunen Federn auch als Sandhügelkranich bezeichnet. Typisch für den Kanadakranich sind seine rote Färbung am Kopf sowie die weißen Wangen. Kraniche haben außerdem sehr scharfe Augen und werden in der Natur bis zu 20 Jahre alt.

Die Laute des Kranichs werden auch "Trompetenrufe" genannt, weil die Rufe der Vögel sehr schmetternd, kräftig und laut sind. Jungvögel geben hingegen nur ein Fiepen von sich, weil ihre Luftröhre noch zu kurz ist, um lautere Töne zu produzieren.

Die Sprache der Kraniche ist sehr vielseitig und Paare erkennen sich gegenseitig am Klang ihrer Rufe. Kraniche verständigen sich am Boden, aber auch in der Luft, um im Flug nahe beisammen zu bleiben.

Nachwuchs bei den Kranichen

Wenn sich ein Kranichpaar gefunden hat, errichten sie ein Nest aus Wurzeln und Ästen oder bessern ihren Nistplatz aus dem vorangegangenen Jahr mit neuen Materialien wie Moos und Blättern aus. In das Nest am Boden legt die Henne dann zwei Eier.

Kraniche sind fürsorgliche Vogeleltern und lösen sich beim Brüten regelmäßig ab. Nach einem guten Monat sind die Küken dann ausgebrütet und schlüpfen. Schon nach einem Tag verlassen die kleinen Jungkraniche das Nest und erkunden mit ihren Eltern das Terrain.

Kranichküken können vom ersten Tag an schon laufen und schwimmen - nur das Fliegen will gelernt sein, da es hierzu vor allem ein dichtes Federkleid braucht. Im Alter von ungefähr drei Monaten starten die kleinen Kraniche ihre ersten Flugversuche.

Es ist wichtig für Kranichküken, dass sie das Fliegen schnell erlernen. Denn bereits im Alter von fünf Monaten begleiten sie ihre Eltern auf dem Vogelzug nach Süden ins Winterquartier.

Manchmal ist ein Küken nicht rechtzeitig stark genug und in der Lage, die weite Reise auf sich zu nehmen. Dann bleiben die Kranich-Eltern so lange bei ihrem Küken und versorgen es, bis es groß und stark genug geworden ist, um die lange Reise nach Süden auf sich zu nehmen.

Ein Jahr lang kümmern sich die Eltern liebevoll um ihren Nachwuchs, bis dieser alt genug ist und sich selbst versorgen kann.

Kanadakranich Eltern mit einem Küken laufen durch die Natur
Kanadakraniche sind liebevolle Eltern und kümmern sich gut um ihre Küken
© Colourbox

Kraniche fressen gern abwechselungsreich

Kraniche essen sowohl Pflanzen wie auch tierische Kost, denn die Vögel mögen Abwechslung. Je nach Jahreszeit passen Kraniche ihre Futtersuche entsprechend an. So fressen sie in Herbst und Winter zum Beispiel Eicheln oder Mais und im Sommer Preiselbeeren, Samen und Sonnenblumenkerne.

Auf der Jagd nach Würmern und Insekten kommt den Kranichen ihr langer und spitzer Schnabel zugute, mit dem sie den Boden auflockern können. Auf diese Weise finden sie zum Beispiel kleine Käfer und Würmer, die sich in der Erde versteckt halten.

Auch kleinere Reptilien oder Mäuse stehen auf dem Speiseplan der Kraniche, weil in ihnen viel tierisches Eiweiß steckt, das wichtig für das Wachstum und den Nährstoffgehalt im Körper ist.

Kraniche wechseln ihr Gefieder

Alle drei bis vier Jahre erneuern Kraniche ihr Gefieder. In dieser Zeit können die Kraniche nicht fliegen, weshalb der Federwechsel meist während der Brutzeit auftritt. Der Wechsel des Gefieders, der auch als Mauser bezeichnet wird, dauert um die vier Wochen.

Ein intaktes Gefieder ist für Kraniche lebensnotwenig, weil es sie vor Kälte und Nässe sowie vor Verletzungen schützt. Deswegen verbringen Kraniche viel Zeit damit, ihr Gefieder zu pflegen. Wie fast alle Vögel, die sich auch im Wasser aufhalten, besitzen Kraniche eine Bürzeldrüse. Aus dieser Drüse sondern sie ein Sekret ab, mit dem sie ihr Gefieder einfetten und es so vor Nässe schützen können.

Verehrung des Kranichs in aller Welt

In vielen Teilen der Erde sind Kraniche beliebte und angesehene Tiere. In Schweden werden Kraniche sogar "Vögel des Glücks" genannt, denn ihre Rückkehr aus den Winterquartieren im Frühling kündigt das Ende des schwedischen Winters an.

Auch in Asien hat die Verehrung der Kraniche Tradition. Die Vögel werden als weise Göttervögel angesehen, die den Menschen Glück und Gesundheit bringen. Zu Beginn eines neuen Jahres zieren sie als Motive die Glückwunschkarten und Gemälde.

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