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Tierlexikon Feldhamster

Ein Feldhamster auf einer Maispflanze
Feldhamster fressen, was das Zeug hält. Ihr Appetit machte einst viele Bauern wütend
© Shutterstock
Kleine Kerle, große Sorgen: Jahrzehntelang futterten Feldhamster die Äcker kahl. Dann wurden sie als Schädlinge bekämpft und fast ausgerottet. Mehr zu den Nagern erfahrt ihr im GEOlino Tierlexikon

Allgemeines zum Feldhamster

Der Feldhamster, wissenschaftlich Cricetus cricetus, ist an sich ein zähes Kerlchen. Mehr als doppelt so groß wie der berühmte Goldhamster, galt er in Westeuropa einst als Schrecken aller Getreidebauern. Zu Gesicht bekamen sie den knopfäugigen Vielfraß zwar selten - Feldhamster verkriechen sich 90 Prozent ihres Lebens im Bau.

Umso erstaunlicher, was sie in der restlichen Zeit alles anstellen: Vor allem nachts futtern sie sich die Bäuche voll. In ihren Backentaschen, die bis zu den Schultern reichen, bunkern sie den Rest der Beute: Rüben, Möhren, Kartoffeln, Klee, Getreidekörner. Bis in die 1980er Jahre hinein waren so große Hamster-Horden unterwegs, dass auf Feldern und Äckern oft riesige kahle Stellen entstanden.

Heute schaden vor allem die Bauern den Hamstern, nicht umgekehrt. Der Mais hat in den vergangenen Jahren alles kaputt gemach. Immer mehr Bauern pflanzen die gelben Kolben auf ihren Feldern an, im Elsass sind 80 Prozent aller Ackerflächen voll damit. Mais bringt nämlich mehr Geld als etwa Weizen oder Hafer.

Nur: Für Hamster sind Maisfelder ein Graus. Wenn die Tiere nach dem Winterschlaf aus ihrem Bau krabbeln, ist der Boden noch ratzekahl. Gesät wird frühestens im April. Ohne Deckung werden die Hamster innerhalb von Minuten gefressen. Raubvögel erbeuten sie, noch bevor die Nager im Frühling Nachwuchs bekommen. So kann der Bestand einer ganzen Region in wenigen Jahren verschwinden.

Lebensraum des Feldhamsters

Feldhamster leben auf Wiesen, Äckern und Steppen in vielen Teilen Europas und im Westen von Asien. Verzweigte Baue unter der Erde bieten ihnen Schutz. Meist krabbeln die Tiere nur im Dunkeln aus den Röhren. Von Oktober bis März halten sie Winterruhe.

Größe und Gewicht des Feldhamsters

Als größte Hamsterart messen Feldhamster bis zu 30 Zentimeter und wiegen bis zu 500 Gramm - viermal so viel wie Goldhamster. Ihr Fell ist am Rücken braun gefärbt, am Bauch meist dunkel. An den Flanken und Wangen haben die Tiere weiße Flecken.

Tierlexikon: Feldhamster leben in Europa und im Westasien
Feldhamster leben in Europa und im Westasien
© GEOlino

Was der Feldhamster frisst:

Feldhamster fressen am liebsten Getreidekörner, Klee, Früchte, Wurzeln und Kartoffeln, aber auch Insekten, Würmer, Schnecken und Frösche.

Nachwuchs beim Feldhamster:

Zwischen April und Juli kann ein Hamsterweibchen bis zu dreimal Nachwuchs bekommen. Ein Wurf besteht aus etwa fünf Jungen, die blind und nackt zur Welt kommen. Die Mutter säugt sie drei Wochen lang. Danach sind die Kleinen selbstständig.

Steckbrief: Feldhamster

  • wissenschaftlicher Name: Cricetus cricetus
  • Größe: bis zu 30 Zentimeter
  • Gewicht: bis zu 500 Gramm
  • Lebensdauer: 1,5 bis 2,5 Jahre
  • Lebensraum: Europa und der Westen Asiens
  • Ernährung: Getreidekörner, Klee, Früchte, Wurzeln und Kartoffeln, Insekten, Würmer, Schnecken und Frösche

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