Anzeige
Anzeige

Redewendung Pech gehabt

Pech haben
Passiert ein Missgeschick, so haben wir redenartlich "Pech gehabt"
© Janni / Fotolia
Echte Pechvögel kennen das Gefühl, immer nur Pech zu haben! Doch was ist Pech eigentlich genau und wie entstand die Redewendung? Wir erklären es euch!

Pech gehabt!

Oft ist es nur ein kleiner Augenblick, manchmal entscheiden nur wenige Zentimeter - zum Beispiel, wenn wir zufällig auf einer Bananenschale ausrutschen. Doch solche Momente gehören zum Leben dazu - mal haben wir Glück und mal haben wir Pech. Passiert jemandem ein Missgeschick oder wird er gar von Pech verfolgt, so sagen wir: "Pech gehabt!"

Pech: ein uralter Rohstoff

Pech bedeutet Unglück, so viel ist klar. Doch Pech ist auch ein Rohstoff, der aus Holz gewonnen wird. Wird dieser erhitzt, so wird er zähflüssig. Seit der Steinzeit ist der Rohstoff Pech bekannt - damals nutzten ihn die Menschen, um Pfeilspitzen festzukleben. Er gilt damit als ältester Kunststoff überhaupt. Mit dem Zeitalter der Industrialisierung wurde das Pech jedoch mehr und mehr durch andere Stoffe ersetzt, zum Beispiel durch Leim, und Pech geriet zunehmend in Vergessenheit.

In unserer Sprache hat sich der Begriff jedoch bis heute gehalten. Ob Pechvogel, Pechmarie oder Pechsträhne: In zahlreichen Redensarten kommt der Begriff vor und wir benutzen ihn oft, ohne weiter darüber nachzudenken.

Pechnase in der Burg
Pechnasen am alten Burgtor von Rothenburg ob der Tauber
© Frank Wagner / Fotolia

Pech gehabt! Die Geschichte hinter der Redensart

Es gibt zwei Erklärungen, wie die Redensart "Pech gehabt" entstand und beide gehen auf das Mittelalter zurück.

Ursprung in der Burgverteidigung

Wenn ihr euch heute mittelalterliche Burgen anschaut, erkennt ihr an vielen Burgmauern schmale Schlitze, sogenannte Pechnasen. Durch diese schütteten die Ritter der Burg zur Verteidigung siedend heißes Pech auf die Feinde, die die Burg angreifen wollten. Ein Angreifer, der eine solche Dusche abbekam, erlitt starke Verletzungen und hatte redensartlich Pech gehabt.

Ursprung in der Brauerei

Die zweite Erkältung kommt aus dem Brauereiwesen. Im Mittelalter wurde Bier in Fässern gelagert, die von innen mit geschmacksneutralem Pech abgedichtet und ausgekleidet wurden. So wollte man verhindern, dass das Bier mit dem Holz in Berührung kam, was den Geschmack beeinträchtigte. Falls sich nun doch einmal ein Stück Pech von der Fasswand löste und ein Gast ein Stückchen in seinem Bierkrug wiederfand, so hatte auch dieser "Pech gehabt".

Übrigens: Eine ganz ähnliche Redewendung lautet "Ein Pechvogel sein"!

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel