Zwar leben die wilden Pferde schon seit über 400 Jahren im Flussgebiet des Donaudeltas. Doch eine Überpopulation (also zu viele Nachkommen) wurde den Behörden ein Dorn im Auge. Die Tiere grasten das Naturschutzgebiet und auch viele seltene Pflanzenarten nieder. Sie beschlossen: Die 1500 wilden Pferde müssen getötet werden.
Die Experten der Tierschutzorganisation Vier Pfoten legten sofort Widerspruch ein und verhandelten mit den Behörden über eine tierfreundliche und nachhaltige Lösung. Für sie kommt nur eine Geburtenkontrolle durch Verhütung in Frage. Doch Jahre vergingen und viele Pferde mussten ihr Leben lassen. Erst nach zwei Jahren und etlichen Verhandlungen konnten die Behörden überzeugt werden. Gemeinsam mit den Rumänen entwickelten die Teamleiter von Vier Pfoten einen Aktionsplan - im Interesse beider Seiten und insbesondere der Wildpferde.
Aktionsplan für die Wildpferde im Donaudelta
Da nur eine gewisse Anzahl von Pferden auf dem Gelände leben darf, wird die Geburtenrate fortan mit Hilfe von Verhütung unter Kontrolle gehalten. Dafür impfen die Tierschützer die Stuten mit einem zwei bis drei Jahre wirksamen Mittel. Die Stuten können in dieser Zeit nicht befruchtet werden.
Ansonsten dürfen die Wildpferde ein Leben in völliger Freiheit verbringen. Lediglich alte oder kranke Pferde werden vom Tierarzt besucht und verpflegt. Falls es im bitterkalten Winter zu Futterknappheit kommt, haben die Tierschützer außerdem die besondere Erlaubnis, den Pferden Heu zu liefern.
Teamleiter Robert Hengl ist zufrieden mit dem Ergebnis, auch wenn er es sich früher gewünscht hätte. Er betont, dass die Wildpferde einen wichtigen Beitrag zur Vielfalt der Natur im Donaudelta leisten. Das kann man auch in unserer Fotostrecke sehen, schaut sie euch an: