
Es gibt ein breites Angebot von Vereinen und Reitschulen. Dort haben Anfänger die Möglichkeit ihre ersten Erfahrungen mit Pferden zu sammeln. Meistens wird jemand in deinem Familien- oder Freundeskreis dir einen Pferdehof empfehlen können. Wenn nicht, musst du dich selbst auf die Suche machen.
Wie erkennt man einen guten Reithof?
Es gibt einige Punkte, auf die du bei deiner Suche achten kannst. Oft sieht man auf den ersten Blick, ob der Hof gepflegt ist. Sind die Ställe sauber? Haben die Pferde genug Licht, Bewegungsmöglichkeiten und Kontakt zu anderen Tieren?
Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) vergibt die Auszeichnung "FN-Ausbildungsstall". Daran kannst du erkennen, dass es sich um einen guten Reithof handelt. Am besten du fragst nach, ob du dir eine Reitstunde anschauen darfst. Der Reitlehrer sollte unbedingt eine Trainer-Lizenz haben. "Reitlehrer" kann sich jeder nennen. Während der Stunde solltest du darauf achten, ob der Lehrer auf seine Schüler eingeht. Gestaltet er den Unterricht auch abwechslungsreich? Wenn du die Punkte mit "Ja" beantworten kannst und der Lehrer nett ist, bist du bestimmt in guten Händen.
Im Team oder lieber alleine?
Als angehender Reiter solltest du dir Gedanken darüber machen welche Sportart zu dir am besten gefällt. Hier stellen wir dir einige der vielen Pferdesportarten vor:
Dressurreiten Die Dressur ist das Fundament aller Reitdisziplinen. Bei der Dressur geht es um die Harmonie zwischen Reiter und Pferd. In verschiedenen Dressurlektionen lernst du die Befehle, um dein Pferd präzise zu steuern. Dressurreiten gehört zu den Olympischen Disziplinen.
Springreiten Springreiten ist das Überwinden von Hindernissen zu Pferde innerhalb einer bestimmten Zeit. Es erfordert viel Geschicklichkeit, Balance, Rhythmusgefühl und eine genaue Führung, um das Pferd über die Hindernisse zu reiten. Die Schwierigkeit besteht darin, ein Pferd an den Sprung so heran zu reiten, dass das Pferd beim Absprung eine optimale Flugkurve entwickeln kann. Das Pferd darf also nicht zu dicht vom Hindernis abspringen und auch nicht in zu großer Entfernung. Die Einsteiger müssen Höhen zwischen 0,80- 1,00 Meter überwinden. Profis springen bis zu 1,60 Metern hoch. Hindernisse können variierbare Stangen, Seile, Wälle oder Gatter sein. Ein Fehler ist z.B. das Herunterwerfen einer Stange durch das Pferd oder das Verweigern vor einem Hindernis.
Wanderreiten Wanderritte können einzelne oder mehrere Tage bis Wochen dauern. Beim Wanderreiten steht immer das gemeinsame Erleben der Natur im Vordergrund. Auf dem Wanderreiten basiert das so genannte Orientierungsreiten. Dabei gehst du mit Karte und Kompass in einen Wettkampf. Nach dem eigentlichen Orientierungsritt musst du noch weitere Aufgaben meistern, die das harmonische Zusammenspiel zwischen dir und deinem Pferd beweisen sollen. Bei den Aufgaben musst du z.B. von Pferd aus werfen oder Wassereimer reiten ohne Wasser zu verschütten. Manche Aufgaben gehen auf Zeit. Es wird nicht nur dein Geschick getestet sondern auch dein Fachwissen über Pferde, ihre Bedürfnisse und ihre Gesundheit.

Westernreiten Gehört zu den zurzeit beliebtesten Reitarten. Das Westernreiten kommt ursprünglich aus Amerika. Diese Reitweise ist recht schnell erlernbar. So kannst du schon nach kurzer Zeit in die Natur reiten.
Voltigieren Beim Voltigieren geht es um akrobatische Turn- und Gymnastikübungen auf dem Pferd. Du kannst sie allein oder in der Gruppe ausführen und auf verschiedenen Wettkämpfen vorstellen.
Horseball Das ist eine Art Basketball mit Pferden. Dabei gibt es zwei Mannschaften mit jeweils fünf bis sieben Spielern. Nun muss jede Mannschaft versuchen den Ball in den Korb der gegnerischen Mannschaft zu werfen. Dabei werfen sich die Spieler den Ball untereinander zu. Sie dürfen ihn aber nicht länger als fünf Sekunden in der Hand behalten. Fällt der Ball auf den Boden wird er vom Pferd aus wieder aufgenommen.
Mounted Games Wenn du schnell, mutig, geschickt und teamfähig bist, wirst du bei Mounted Games deinen Spaß haben. Jedes Team besteht aus fünf Reitern. Wie bei einem Staffelrennen spielen immer mehrere Teams gleichzeitig gegeneinander. Zwischen den 54 Metern auseinander liegenden Start- und Wechsellinien muss jeder Reiter bestimmte Aufgaben bewältigen. Die Spiele werden in drei Kategorien eingeteilt: Tempo-, Technik- und Aufspringspiele. Wer einen Fehler macht, muss diesen zunächst korrigieren, bevor er weiter machen darf. Dadurch ergeben sich schnell Veränderungen in der Reihenfolge und das Spiel bleibt spannend. Hat der Spieler seine Aufgabe erfüllt, übergibt er meist ein Spielgerät an den folgenden Reiter, der die Aufgabe in gleicher Weise erfüllt.
Polo Polo ist eine Mannschaftssportart, die sehr an Hockey erinnert. Die Reiter versuchen mit einer Art verlängerter Hockeyschläger einen Ball vom Pferd aus ins gegnerische Tor zu schießen.
Forum
Vereine und Interessenvertretungen
Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN)
Ist der Deutsche Dachverband für klassische Dressur- und Springreiterei. Die FN betreut nicht nur den Turniersport sondern auch den Breitensport mit Pferden. Sie befasst sich mit Fragen der Pferdezucht und Pferdehaltung, des Tierschutzes und Landschaftsschutzes.
Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland (VFD)
Der Verein beschäftigt sich vornehmlich mit Fragen der artgerechten Pferdehaltung. Der VFD bietet Ausbildungen im Bereich Pferdekunde, Wander- und Geländereiten an und veranstaltet eigene Turniere und Prüfungen.