Vampirgeschichte ohne Biss: Der Bestseller-Roman "Gezeichnet" aus der fünfteiligen Reihe "House of Night" von Phyllis und Kristin Cast hält nicht, was seine Verkaufszahlen versprechen...
Blutsauger sind derzeit die Popstars der Fantasy-Welt. Allen voran Zoey, die Heldin der gerade ins Deutsche übersetzten Fantasy-Reihe "House of Night". In Amerika gingen die insgesamt fünf Bände von Phyllis und Kristin Cast bereits acht Millionen Mal über den Ladentisch und auch in Deutschland führt der bisher erschienene erste Band "Gezeichnet" die Spiegel-Bestseller-Liste an.
Kein Wunder, haben Mutter und Tochter Cast aus Oklahoma doch ein sicheres Erfolgsrezept angewandt: Sie schicken Edward (Twilight) nach Hogwarts (Harry Potter) Verzeihung: Zoey in das House of Nights.
Der 16-jährigen Zoey ergeht es in der Welt der Muggles ähnlich wie Harry Potter. Seit der Scheidung ihrer Eltern ist sie mit einem herzlosen Stiefvater konfrontiert, der sich selbst für die Moral in Person hält. Zu ihren Geschwistern und Klassenkameraden hat Zoey auch keinen guten Draht.
Die rettende Einladung in das Vampir-Internat wird ihr anstelle des Wildhüters Rubeus Hagrid von der Vampirgöttin Nyx übermittelt. Und statt einer blitzförmigen Narbe kennzeichnet fortan der Umriss eines blauen Halbmondes ihre Stirn.
Blutleere Rivalinnen
Erwartungsgemäß setzen sich auch hinter den dicken Mauern des House of Night, eines ehemaligen Klosters mitten in Tulsa, die Parallelen zu Harry Potter und Twilight fort: Denn statt sich auf ihre Vampirausbildung in Fächern wie Vampirsoziologie, Schauspiel, Fechten oder Pferdekunde zu konzentrieren, kämpft Zoey für eine Liebe die nicht sein darf – und gegen Aphrodite, die von Menschenhass getriebene Anführerin der Internatsclique "Töchter der Dunkelheit". Ausgerechnet in Erik, den Freund ihrer Widersacherin hat sich Zoye verliebt. Und ähnlich wie in Hogwarts setzen Zoey und Aphrodite ihre neu gewonnenen übernatürlichen Fähigkeiten ein, um sich ihrer Rivalin zu entledigen. Das gute Ende ist dabei natürlich vorprogrammiert: Denn genau wie Harry Potter ist Zoye unwissentlich eine Auserwählte – die "Göttin der Nacht".
Fazit
Phyllis Cast hat sich in den USA bereits seit längerer Zeit einen Namen als Fantasy-Autorin gemacht. Für die Fantasy-Reihe House of Night griff sie im Jahr 2005 erstmals auf die tatkräftige Unterstützung ihrer Tochter Kristin zurück, wohl um die Gefühlswelt der jungen Romanheldin Zoey besser auszuloten.
Der Einfluss der 24-jährigen Co-Autorin schlägt sich jedenfalls am deutlichsten in einer penetranten Jugendsprache (Zoeys Lieblingswort ist ein gedehntes "hä?") und kleinen Exkursen über Magermodels oder Blow Jobs nieder. Teilweise resultiert aus der Zusammenarbeit von Mutter und Tochter auch eine unfreiwillige Komik: Zum Beispiel wenn es von der Hohepriesterin Nefret heißt , sie sei von makelloser Schönheit, mit moosgrünen, mandelförmigen Augen "und sie hat tolle Möpse".
Mutwillig traurig dagegen, den Plot einer Geschichte so offensichtlich an dem Erfolgsmodell zweier anderer Fantasy-Reihen aufzuziehen: Nach Angaben der Autorinnen war selbst das nicht einmal ihre eigene Idee, sondern die ihrer geschäftstüchtigen Agentin.
Trotz hoher Verkaufszahlen: Wer von Harry Potter und Twilight nicht genug bekommen kann, greift mit dem Roman "Gezeichnet" leider dennoch daneben!
Phyllis und Kristin Cast: "Gezeichnet", ab 14 Jahren, Fischer Verlag, 16,95 €
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