GEOlino: Wie sieht Ihr Alltag aus?
Roman Müller-Böhm: Als Bundestagsabgeordneter bin ich abwechselnd eine Woche im Bundestag in Berlin und eine Woche in meinem Wahlkreis in Oberhausen-Wesel III. Im Wahlkreis bin ich Ansprechpartner für die Menschen, die dort leben – für den Sportverein, der nach Fördergeldern fragt, oder den Ladenbesitzer, der eine Genehmigung für Kundenparkplätze braucht. Wenn ich im Bundestag bin, kümmere ich mich als Experte um die Themen Recht und Tourismus. Im Tourismusausschuss haben uns neulich zum Beispiel Hotelbesitzerinnen und Reisebüroleiter erklärt, wie sich unsere Corona-Politik auf ihre Arbeit auswirkt. Im Rechtsausschuss ging es zuletzt um die Corona-Impfungen: Ich habe mit meinen Kolleginnen und Kollegen diskutiert, ob es fair ist, wenn geimpfte Menschen mehr Freiheiten bekommen als ungeimpfte.
GEOlino: Warum sind Sie Bundestagsabgeordneter geworden?
Roman Müller-Böhm: Weil ich schon immer gern Verantwortung übernommen habe. In der Schule war ich oft Klassensprecher.
GEOlino: Was haben Sie während Ihrer Ausbildung gelernt?
Roman Müller-Böhm: Das Tolle ist, dass man keine besondere Ausbildung braucht, um Abgeordneter zu werden. Jeder oder jede kann sich wählen lassen! Dafür muss man in der Regel Mitglied einer politischen Partei sein und von dieser bei der Bundestagswahl als Kandidat aufgestellt werden. Ich zum Beispiel trete für die FDP an.
Warum ist Ihr Job so wichtig für die Demokratie?
Roman Müller-Böhm: Weil politische Entscheidungen in einem Land von allen gemeinsam getragen werden müssen. Es können aber nicht über 80 Millionen Deutsche dauernd diskutieren und abstimmen. Deshalb wählen sie Vertreterinnen und Vertreter, die das übernehmen – nämlich die Bundestagsabgeordneten.
GEOlino: Was mögen Sie besonders gerne an Ihrem Job?
Roman Müller-Böhm: Wenn ich Leuten, die mit einem Problem zu mir kommen, schnell helfen kann.
GEOlino: Was nervt Sie manchmal an Ihrem Job?
Roman Müller-Böhm: Die langen Sitzungen im Bundestag! Die dauern oft bis tief in die Nacht.