Viele berühmte Werke sind mit Federkiel und Tinte verfasst worden! Und auch Harry Potter und seine Freunde hantieren mit den großen Federn. Potter benutzt allerdings eine Adlerfeder, während Schreiberlinge vergangener Zeiten sich eher bei Gänsen bedienten.
Man verwendet jedoch nur die fünf äußersten Schwungfedern jedes Flügels, von denen die zweite und dritte die besten sind. Rechtshänder bevorzugen übrigens die Federn des linken Flügels, Linkshänder die des rechten.
Schritt 1:
Verliert ein Vogel eine Feder, ist sie verhornt und kann leicht gespitzt werden. Wurde sie ausgerupft, müsst ihr sie dagegen erst härten: Schneidet zunächst die Spitze des Kiels ab. Erhitzt dann etwas Sand in einer feuerfesten Form ungefähr eine Viertelstunde lang im Backofen bei 200 Grad. Im heißen Sand dreht ihr das Ende des Kiels leicht hin und her und lasst es dann abkühlen. Dabei wird es hart.

Schritt 2:

Schneidet am unteren Ende der Feder mit der Schere jeweils so viel von den Federästen ab, dass euch später beim Eintunken in die Tinte und beim Schreiben nichts in die Quere kommt.
Schritt 3:
Entscheidet nun, wie ihr die Feder beim Schreiben halten wollt. Die Seite des Kiels, die dabei nach unten weist, schneidet ihr mit dem Messer schräg ab. Dabei nicht zu stark drücken, sonst bricht der Kiel!

Schritt 4:

Ebenfalls mithilfe des Messers zieht ihr das kleine Häutchen im Inneren des Federkiels heraus, die so genannte Seele.
Schritt 5:
Schneidet die Spitze etwa drei Millimeter ein, damit dort die Tinte zusammenfließen kann. Dabei müsst ihr besonders aufpassen, da der Kiel bei diesem Arbeitsschritt schnell einreißt.

Schritt 6:

Anschließend könnt ihr die Kielspitze noch nachspitzen oder auf eine gewünschte Breite zuschneiden.
Schritt 7:
In die Tinte, fertig und losschreiben? Am Anfang ist es gar nicht so einfach, mit einer Feder zu schreiben. Wahrscheinlich macht ihr mehr Kleckse als Buchstaben. Nicht aufgeben: Übung macht den Meister! Wenn die Federspitze vom vielen Schreiben abstumpft, wiederholt ihr die Schritte 3 bis 6.
