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Reptilien Leistenkrokodil

Leistenkrokodil
Bissfest! Die kegelförmigen Krokodilzähne sind extra scharf! Das Leistenkrokodil hält seine Beute damit fest. Vor Zahnverlust müssen sich die Reptilien übrigens nicht fürchten: Die Beißer wachsen fast ein Leben lang nach
© Martin Strmiska/Alamy
Das Leistenkrokodil gehört zu den größten Reptilien der Welt! Klar, dass wir dem Räuber hier ein wenig mehr Platz einräumen müssen. Schließlich wollen wir das Tier einmal ganz genau unter die Lupe nehmen - von der Schnauze bis zur Schwanzspitze

Allgemeines zum Leistenkrokodil

Leistenkrokodile, wissenschaftlich Crocodylus porosus, werden auch Salzwasserkrokodile genannt. Denn: Die Reptilien dringen bisweilen weit in die Ozeane vor und dümpeln gern in Küstengewässern. Sie leben auch in Brackwassergebieten, Flussmündungen und Mangrovensümpfen, und das von Australien über Südostasien bis nach Ostindien.

Leistenkrokodile zählen zu den wechselwarmen Tieren. Das heißt: Ihre Körpertemperatur ist von der Außentemperaturabhängig. Wird es ihnen zu heiß unter dem Schuppenpanzer, tauchen sie ab und bleiben so lange im Wasser, bis sie wieder "cool" sind. Bis zu einer Stunde können die Tiere tiefenentspannt unter Wasser dümpeln.

Dabei drosseln sie Herzschlag und Atmung und verbrauchen auf diese Weise kaum Energie. Umgekehrt sonnen sie ihren grau- oder schlammbraunen Körper auf flachen Steinen an Land, wenn es ihnen doch zu kühl wird unter der Panzerechsenhaut.

Die oberste Schuppenschicht der Krokodile besteht im Übrigen aus Hornhaut und bedeckt den gesamten Rumpf, die Beine und den Schwanz. Unter Wasser eignet der Schwanz als perfektes Ruder und sorgt für ordentlich Vortrieb. Wie alle Krokodile sind auch die Leistenkrokodile schnelle Schwimmer.

Ihr Panzer aus teils verknöcherten Hornplatten brachte ihnen den Spitznamen Panzerechsen ein – obwohl sie gar nicht zu den Echsen gehören. Ganz schön helle ist die Unterseite der Riesenreptilien. Am Bauch – und auch an der Schnauze – besitzen die Tiere zahlreiche Sinneszellen, mit denen sie Vibrationen im Wasser spüren können.

Leistenkrokodile gelten als gefährlich. Und das liegt vor allem an ihrer großen Klappe! In dem kräftigen Krokokiefer stecken in der Regel 64 scharfe Zähne, die wie Kegel geformt sind. Kauen können die Tiere damit zwar nicht – aber jagen: Mit ihren Superbeißern packen sie die Beute und ertränken diese im Wasser.

Die Augen der Krokodile sitzen am Kopf besonders weit oben. So können die Räuber unentdeckt im Wasser lauern und nach Beute Ausschau halten. Doch auch unter Wasser haben Leistenkrokodile stets gute Sicht. Die sogenannte Nickhaut, eine Art "drittes Lid", schiebt sich als transparentes Häutchen über den Augapfel wie eine Schutzbrille, wenn die Krokodile
schwimmen und tauchen.

Verbreitungsgebiet
Karte: Verbreitungsgebiet der Leistenkrokodile
© GEOlino

Größe und Gewicht eines Leistenkrokodils

Männchen werden bis zu sechs, sieben Meter lang und bringen bis zu 1200 Kilogramm auf die Waage. Weibchen sind mit maximal drei Meter Länge deutlich kleiner.

Nahrung: Was frisst ein Leistenkrokodil?

Ausgewachsene Krokodile jagen Wasserschildkröten, Schlangen, Fische, aber auch Vögel und Säugetiere wie Affen, Wildschweine und Wasserbüffel. Dazu treiben sie Fische in die Enge, große Tiere wie Wasserbüffel erlegen sie gern im Team. Meist gelingt Krokodilen ein Überraschungsangriff. Denn sie verharren oft Stunden im Wasser und lauern. Und lauern. Und lauern. Mögliche Beute lassen sie dabei nicht aus den Augen.

Kaum zu glauben: Bis zu ein Jahr lang können die Reptilien ohne Nahrungsnachschub auskommen! Möglich macht das ihr Hinterteil: In ihrem Schwanz speichern Leistenkrokodile Energie - die Tiere futtern sich in guten Zeiten Fettreserven an und speichern diese im Schwanz. Davon zehren sie in schlechten Zeiten, wenn zum Beispiel nur wenige Büffel die Flüsse queren. Oder wenn die Leistenkrokodile weit ins Meer hinausschwimmen.

Nachwuchs beim Leistenkrokodil

Weibchen legen in der Regel zwischen 40 und 60, bisweilen gar bis zu 90 Eier in Nester aus Matsch und Pflanzenmaterial, die sie schließlich "begraben". Das verrottende Grünzeug sorgt für Nestwärme – und die Temperatur im Nest bestimmt, ob nach etwa 90 Tagen weibliche oder männliche Jungkrokodile schlüpfen. Zwischen 30 und 32 Grad Celsius entwickeln sich männliche Tiere. Weicht die Temperatur nach oben oder unten ab, entstehen weibliche Krokodile.

GEOlino Nr. 01/2019 - Großmaul

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