Faultier: Der Darm ist lahm
Blooooß nicht zu schneeeell! Schöööööööön ruuuuhig und gemäääächlich bewegen sich Faultiere durch die Bäume der Regenwälder in Zentral- und Südamerika. Und mindestens genauso langsam läuft auch die Verdauung der Mitglieder der Unterordnung Folivora. Tagelang brauchen sie, um im Magen und Darm all die Blätter zu zersetzen, die sie gefuttert haben.
Wie bei anderen Tieren entstehen dabei natürlich auch Gase. Die suchen sich beim Faultier allerdings nicht den Weg durch den Hinterausgang. Faultiere pupsen nicht. Wer jetzt aber denkt, die gemütlichen Baumbewohner seien zu faul, um ein Lüftchen zu lassen, irrt. Methan und Co. gelangen bei ihnen schlicht über den Darm in den Blutkreislauf und so irgendwann in die Lunge. Die gemütlichen Kletterer können sie also einfach – ausatmen.
Karibik-Manati: Mit Volldampf abwärts

Wenn Karibik-Manatis Hunger bekommen, lassen sie einfach Luft ab. Die riesigen Seekühe, wissenschaftlich Trichechus manatus, haben kleine Taschen im Darm, die als Gaslager dienen. Sind diese gefüllt, treiben die Tiere träge an der Wasseroberfläche.
Um aber am Meeresboden an Seegras und andere Wasserpflanzen zu gelangen, pupsen sie und sinken dadurch langsam nach unten. Die Luft geht ihnen dabei so schnell nicht aus: Immerhin fressen die Meeressäuger jeden Tag bis zu 100 Kilogramm Grünzeug. Und darin steckt jede Menge Zellulose, die sich im Darm nur schwer zersetzen lässt. Bei der Gärung schließlich erzeugen zig Bakterien und andere Mikroorganismen „Abgase“ – den Treibstoff für die Tiere.
Nashorn: Die dicke Luft der Dickhäuter

Nashörner gehören zu den Vielfurzern des Tierreichs. Wie Pferde oder Elefanten sind sie sogenannte „Enddarmfermentierer“. Das heißt, ihre Nahrung wird erst im hinteren Abschnitt ihres Verdauungstraktes, nämlich im Dickdarm, zersetzt. Und da die Dickhäuter aus der Familie Rhinocerotidea ununterbrochen schwer verdauliches Grünzeug mümmeln, entsteht dort eine Menge dicke Luft. Diese lassen die Tiere regelmäßig entweichen – das stinkt entsetzlich!
Übrigens: Englischsprachige Bierbrauer nennen den Schwefelgestank, der entsteht, wenn die Hefe bei der alkoholischen Gärung Schwefelwasserstoff produziert, nicht umsonst „rhino fart“, übersetzt Nashorn-Furz…
Frettchen: Die Stressstinker

Frettchen sind von Natur aus tierische Stinker. Über ihre Afterdrüsen können die Tiere mit dem wissenschaftlichen Namen Mustela putorius furo bei Gefahr ein übel riechendes Sekret abgeben. Da sie oft als Haustiere gehalten werden, lassen ihre Besitzer die Drüsen manchmal entfernen.
Doch gegen die müffelnden Pupswolken der Schmusetiere können sie nicht viel tun. Außer vielleicht jeglichen Stress von den flinken Wieseln fernhalten. Denn wenn Frettchen sich erschrecken oder gestresst sind, geben sie meist einen Schrei von sich, plustern sich auf, sondern Kot ab oder: lassen einen fahren!
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