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Redewendung In die Binsen gehen

Redewendung: Um sich vor Jägern in Sicherheit zu bringen, gehen Wasservögel in die Binsen. Im hohen Schilfgras bleiben sie unentdeckt
Um sich vor Jägern in Sicherheit zu bringen, gehen Wasservögel in die Binsen. Im hohen Schilfgras bleiben sie unentdeckt
© vbainesphotography/Flickr Open/Getty Images
Ist etwas in die Binsen gegangen, dann haben wir es verloren. Die Redewendung stammt aus der Jägersprache

Als Lennart und Manuel vom Spielen heimkommen, ist ihre Mutter ganz aufgeregt: "Hat alles geklappt? Ist euer Baumhaus endlich fertig geworden?" Betrübt schütteln die Jungen den Kopf. "Das Dach wollte einfach nicht halten. Es ist immer wieder eingestürzt, dann hatten wir keine Lust mehr.", sagt Manuel. Sein Bruder fügt hinzu: "Vielleicht war das Ganze von vornherein keine so gute Idee."

Dass die Jungen so kurz vor dem Ziel aufgeben wollen, kann die Mutter nicht nachvollziehen: "Ihr werdet euch doch wohl nicht entmutigen lassen, nur weil ein Teil eures Plans in die Binsen gegangen ist. Am Wochenende kann Papa euch bestimmt helfen."

"Das ist eine gute Idee!", sagt Lennart, als die beiden Jungen in ihre Zimmer gehen. Manuel sieht das genauso: "Vielleicht erklärt er uns dann auch noch, was es mit diesen Binsen auf sich hat, von denen Mama gesprochen hat."

In die Binsen gehen: Das steckt hinter der Redewendung

Die Redewendung "In die Binsen gehen" stammt ursprünglich aus der Jägersprache und bedeutet, dass man etwas verloren hat oder dass ein Projekt misslungen ist. Als Binsen werden die hohen Pflanzen und Gräser am Ufer eines Sees bezeichnet, die ein gutes Versteck für Enten und andere Wasservögel bieten. Droht den Tieren Gefahr - wenn sie zum Beispiel ein Jäger schießen möchte - verbergen sie sich im Schilf. Hier sind sie sowohl für den Jäger als auch für dessen Jagdhund unauffindbar.

Geht ein Vogel also in die Binsen, so verliert der Jäger ihn aus den Augen und muss sein Vorhaben, ihn zu erlegen, aufgeben. Im Laufe der Zeit ist dieser Ausdruck in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen, so dass wir ihn heute manchmal benutzen, wenn wir etwas verlieren oder uns eine Sache einfach nicht gelingen will.

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