Früher war ein Lied noch ein öffentlicher Vortrag und hatte fast gar nichts mit Musik zu tun
Nein Charlotte, was Lola sagen wollte, war, dass sie selbst oft etwas vergisst.
Im 16. Jahrhundert hatte das Wort "Lied" eine ganz andere Bedeutung als heute. Ein Lied war damals ein öffentlicher Vortrag. Wer mochte, durfte den gerne mit Musik unterlegen. Das war aber kein Muss und Reimen war auch freiwillig. Hauptsache man erzählte von einem Thema, über das man viel wusste. Erst später wurde das Wort "Lied" ein Begriff für vorzugsweise gesungene Gedichte. Wenn man also nach unserer Redewendung "ein Lied singt", singt man von etwas, über das man sehr viel Fachwissen hat.
Charlotte und Lola betreten den Klassenraum. Sie haben jetzt Biologie. "Oh stimmt, Biologie! Wir haben doch das Thema Vögel, damit kenn ich mich gut aus.", freut sich Lola. "Dann kannst du mir davon bestimmt ein Lied singen!", scherzt Charlotte.