Geh doch zum Blocksberg!
Wo sind nur die ganzen Legosteine hin? "Vorgestern stand die Legotruhe noch gut gefüllt auf dem Dachboden..", grübelt Maya und läuft unschlüssig durch das Haus. Da erblickt sie durch einen Türspalt ihren Bruder Paul, der auf dem Boden seines Zimmers sitzt und tief in die Arbeit versunken scheint.
Maya öffnet die Zimmertür und fragt: "Wo sind denn die ganzen Legosteine hin? Ich wollte eigentlich heute die neue Bauanleitung ausprobieren, die Lea mir ausgeliehen hat."
Paul schaut überrascht von seinem Legospielzeug auf. "Es sind keine Legosteine mehr da. Ich habe alle für den Bau der Hubschrauber-Landebasis gebraucht", antwortet er und zeigt seiner Schwester die leere Legotruhe.
"Ach, geh doch zum Blocksberg!", ruft Maya genervt und stampft aus dem Raum. Für heute muss sie sich eine andere Beschäftigung suchen. Da trifft es sich gut, dass Maya ihr neues Playmobil-Set noch nicht ausprobiert hat!
Wie die deutsche Redensart entstand
Der Blocksberg ist ein ganz schöner Brocken - im wahrsten Sinne des Wortes. Denn die sagenhafte Versammlungsstätte der Hexen liegt im Harz und ist eine andere Bezeichnung für den Brocken - den höchsten Berg des Gebirges.
Es gibt allerdings in Deutschland noch viele weniger bekannte Blocksberge oder Bloxberge, sogar Hunderte. Kein Wunder, dass man in Zeiten lebendigen Hexenglaubens überall Redewendungen damit bildete.
Sehr bekannt ist auch der Ausruf "Geh doch zum Blocksberg!". Wer jemanden redensartlich auf den Blocksberg wünscht, der verwünscht ihn und möchte ihn am liebsten ganz weit weg sehen - nämlich in Gesellschaft von Hexen und Teufeln.
Eine ganz ähnliche deutsche Redewendung lautet "Jemanden zum Teufel wünschen", denn den verehren die Hexen angeblich auf dem Blocksberg. Eine weitere Variante lautet "Jemanden dahin wünschen, wo der Pfeffer wächst".