Wie entstehen unsere Jahreszeiten?
Unser Planet braucht ein ganzes Jahr, um einmal um die Sonne zu reisen. Dabei ist unsere Erde ein wenig gekippt und dreht sich außerdem um die eigene Achse. Das ist ganz schön viel Bewegung. Aufgrund der Schrägstellung der Erdachse verändert sich im Jahresverlauf auch der Winkel, in dem die Sonnenstrahlen auf die Erde treffen. Dadurch entstehen große Unterschiede zwischen der Nord- und der Südhalbkugel unserer Welt. Auch unsere Jahreszeiten werden davon bestimmt. Während auf der Nordhalbkugel im Juni und Juli Hochsommer ist, müssen viele Menschen auf der Südhalbkugel zu dieser Zeit frieren - denn dort kommt wenig Sonne an, es ist Winter.

Was ist die Tag-Nacht-Gleiche?
Jedes Jahr durchläuft die Erde am 20. oder 21. März den sogenannten „Frühlingspunkt”. Das ist die Stelle auf unserer Umlaufbahn, an der Nord- und Südhalbkugel gleich weit zur Sonne geneigt sind. An diesem Tag sind Tag und Nacht sowohl auf der Nordhälfte als auch auf der Südhälfte der Erde gleich lang. In der Astronomie sprechen wir von der Tag-und-Nacht-Gleiche oder dem Äquinoktium (englisch »Equinox«).
Mit der Tag-und-Nacht-Gleiche im März beginnen auf der Nordhalbkugel der Frühling und das milde Sommerhalbjahr – auf der Südhalbkugel der Herbst und das kühlere Winterhalbjahr. Nun hat bei uns der Tag die Nase vorn und wir zählen mehr helle als dunkle Stunden. Ihr merkt das auch daran, dass die Sonne immer später untergeht. Um den 20. Juni herum erleben wir schließlich den längsten Tag des Jahres – und den astronomischen Sommeranfang. Ab diesem Datum werden unsere Tage auch schon langsam wieder kürzer. Wenn die Sonne dann am 22. oder 23. September den Himmelsäquator der Erde im „Herbstpunkt“ in Richtung Süden überschreitet, feiert die Nacht ihren Sieg über den Tag. In diesem Jahr fällt der astronomische Herbstanfang auf den 22. September, Nun färbt sich das Laub unserer Bäume wieder bunt und die Natur beginnt mit den Vorbereitungen für die kühle Jahreszeit.
Um den 21. Dezember herum kommt es schließlich zum finalen Wendepunkt des Jahres: Mit der Wintersonnenwende werden die Tage langsam wieder länger. Und das, obwohl der astronomische Winter gerade erst begonnen hat. Wer hätte das gedacht!

Unsere GEOlino.de-Rubrik „Hallo Kosmos“ entsteht in Zusammenarbeit mit dem Planetarium Hamburg. Hier klärt die Astrophysikerin Dr. Mariana Wagner vom Sternentheater alle Fragen rund um Planeten, Monde, Sterne und Galaxien.