Ezéchiel Nishimwe liebt Fußball und Hip Hop – wie viele afrikanische Jungs. Und er hat Aids – wie viele afrikanische Kinder. Doch der Sport und die Musik helfen dem 12-jährigen Jungen, seine Sorgen hin und wieder zu vergessen.
Zusammen mit seinem zwei Jahre älteren Bruder Fabrice lebt Ezéchiel in dem Waisenhaus "Centre Unranderera" in Bujumbura, der Hauptstadt des ostafrikanischen Staates Burundi. Burundi ist einer der kleinsten afrikanischen Staaten und eines der ärmsten Länder der Welt. Seit vielen Jahren herrscht dort Bürgerkrieg. Auch die Eltern von Fabrice und Ezéchiel sind in diesem Krieg gestorben, deshalb kennen die Jungen nicht einmal ihren eigenen Geburtstag. Was wir uns kaum vorstellen können, ist in Burundi allerdings nichts Ungewöhnliches – der Geburtstag wird dort nämlich grundsätzlich nicht gefeiert.
Gemeinsam mit ihren Freunden teilen die Brüder ihre Leidenschaft für Fußball, doch ein Ball ist für sie unerschwinglich teuer. Damit sie trotzdem ihren Lieblingssport ausüben können, haben die Jungs eine raffinierte Technik erfunden, mit der sie sich selbst einen widerstandfähigen Fußball basteln können.
Mit den Brüdern lebt auch Espérance Nsabimana in dem Heim "Centre Unranderera", das im Jahr 2000 von der Hilfsorganisation "Fondation Stamm" gegründet wurde und von "burundikids e.V." und der "Aktion Tagwerk" unterstützt wird. Das 18-jährige Mädchen hat ihre Eltern ebenfalls im Krieg verloren. Danach hat sie jahrelang in einem Flüchtlingslager gelebt, bis sie von "Fondation Stamm" aufgenommen wurde.
Espérance möchte Journalistin werden. Sie ist stolz darauf, dass sie neben der Vorbereitung auf die Mittlere Reife bei einem jungen Journalisten und Fotografen lernen und so ihrem Traum ein Stück näher kommen kann. Für ihre erste eigene Fotogeschichte hat sie Ezéchiel und Fabrice begleitet und festgehalten, wie ein selbst gebastelter Fußball entsteht.