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Weltveränderer Willy Brandt

Der ehemalige Kanzler Willy Brandt wäre mittlerweile 100 Jahre alt. Lest hier, welche Leistung er erbrachte, um dafür sogar mit dem Friedensnobelpreis geehrt zu werden

Wie Willy Brandt lebte

Geburtsname: Herbert Ernst Karl Frahm

Lebensdaten: 18. Dezember 1913 bis 8. Oktober 1992

Nationalität: deutsch

Zitat: "Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten'"

Willy Brandt gilt als Kanzler der Entspannungspolitik. Dafür erhielt er auch den Friedensnobelpreis.

Weltveränderer: Willy Brandt prägte das heute bekannte Motto "Wandel durch Annäherung" und setzte sich maßgeblich für ein demokratisches Deutschland ein
Willy Brandt prägte das heute bekannte Motto "Wandel durch Annäherung" und setzte sich maßgeblich für ein demokratisches Deutschland ein
© Wally McNamee/CORBIS

Wie Willy Brandt lebte

Willy Brandt wurde am 18. Dezember 1913 in einer Vorstadt von Lübeck unter dem Namen Herbert Ernst Karl Frahm geboren. Seine Mutter zog ihn vorerst allein groß, später übernahm der Stiefgroßvater diese Rolle. Seinen leiblichen Vater lernte Willy Brand nie kennen.

Trotz der schwierigen familiären Situation legte Brandt eine erfolgreiche Schullaufbahn hin. 1932 machte er sein Abitur und begann im Anschluss mit einer journalistischen Ausbildung. Seinen Fokus setzte er dabei auf die Politik. Brandt trat zunächst der SPD, später dann der Sozialistischen Arbeiterpartei (SAPD) bei.

Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten durch Adolf Hitler geriet er in Gefahr: Die SAPD wurde verboten und Brandt flüchtete als damals 20-Jähriger über Dänemark nach Norwegen. Von nun an trat er unter dem Decknamen Willy Brandt als Journalist auf. Er reiste mehrere Male nach Berlin, um der SAPD bei ihrem Widerstand gegen den Nationalsozialismus zu helfen. Auch von Norwegen aus blieb er politisch aktiv.

Wie Willy Brandt die Welt veränderte

Mit Ende des Krieges konnte auch Willy Brandt wieder in Deutschland arbeiten. 1949 trat er als Abgeordneter der SPD im Bundestag auf und stand dort eng mit dem Bürgermeister von West-Berlin in Kontakt. 1957 wurde er zum Bürgermeister Berlins und zum Vorstand des Bundesrates gewählt. Seine politische Richtung begeisterte nicht nur die Deutschen: Er bewies, dass er für ein demokratisches Deutschland steht und versuchte immer wieder in friedlichen Kontakt mit dem Westen und den östlichen Nachbarn zu treten.

Der erste Tag des Mauerbaus in Berlin im Jahre 1961 war demnach in seinen Augen der schwärzeste Tag seiner Amtszeit. Er prägte das heute bekannte Motto "Wandel durch Annäherung" und trat 1966 zur Kanzlerwahl an. Als Vizekanzler und Außenminister - Bundeskanzler dieser Tage war Kurt Georg Kiesinger (CDU) - hatte er erheblichen Einfluss auf die Auslandskontakte.

Die folgenden Wahlen 1969 gewann er dann ganz für sich: Als Bundeskanzler pflegte er weiter den Kontakt zu den Nachbarn in Ost und West und erhielt dafür 1971 den Friedensnobelpreis. Er gilt deshalb noch heute als Kanzler der Entspannungspolitik.

Doch nur zwei Jahre nach seiner Wiederwahl 1974 trat Willy Brandt zurück. Einer der Gründe war die Enttarnung des DDR-Spions Günter Guillaume, einem engen Mitarbeiter Brandts. Ein weiterer Auslöser soll die Ölkrise und die in Folge dessen wachsende Arbeitslosigkeit in Deutschland gewesen sein. Brandt blieb dennoch weiter politisch aktiv: Bis 1987 war er Vorsitzender der SPD, bis 1992 Bundestagsabgeordneter.

Willy Brandt heiratete drei Mal und hat insgesamt vier Kinder. An der Seite seiner letzten Frau, Brigitte Seebacher, starb er am 8. Oktober 1992.

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