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Weisse Flecken Orte, die noch nie ein Mensch betreten hat

Weisse Flecken auf der Weltkarte
© Stefanie Peters für GEOlino Extra
Das Zeitalter der Entdeckungen ist vorbei? Von wegen! Noch immer gibt es auf der Erde Orte, die nie ein Mensch betreten hat. Hier lest ihr, wo sie auf der Landkarte liegen und warum es bislang keinem gelungen ist, sie zu erforschen.

Heute kennen wir die Welt bis in ihre letzten Winkel. Alle Kontinente sind entdeckt. Auch die abgelegensten Berge, Seen und Flüsse haben Namen. Satelliten vermessen und beobachten ständig die Erdoberfläche. Und mit Google Maps zoomen wir uns in Sekundenschnelle zu Orten überall auf der Welt. Keine Geheimnisse übrig, nichts mehr zu entdecken?

Nur auf den ersten Blick! Früher ließen sich Gegenden, die nie ein Mensch gesehen oder betreten hatte, leicht erkennen. Auf älteren Weltkarten aus Europa waren unbekannte und unerforschte Gegenden oft als "terra incognita" verzeichnet: "unbekannte Welt".

Seefahrer entdecken unseren Planeten

Zwischen dem 15. und dem 18. Jahrhundert reisten aber immer mehr europäische Seefahrer und Abenteurer zu den geheimnisvollen Flecken und halfen so, Landkarten zu vervollständigen. Heute erforschen Wissenschaftler die Erde meist bequem vom Schreibtisch aus, mithilfe von Satellitenaufnahmen.

Aus der Luft ist unser Planet inzwischen tatsächlich gut erkundet. Mit Kompass, Überlebensausrüstung und Essensvorräten im Gepäck ziehen aber nur noch wenige Menschen los. Deshalb gibt es auf unserem Planeten noch immer Orte, an denen nie jemand war.

1: Das Amazonas-Becken

Das Amazonas-Becken (1) zum Beispiel: Der dort dicht wuchernde Regenwald ist so schwer zugänglich, dass weite Gebiete bis heute nicht erkundet wurden. Wir kennen sie nur von Satellitenbildern.

Sahara
Die endlosen Weiten der Sahara
© Colourbox

2: Die Sahara

Auch Wüstenregionen gehören zu den großen Unbekannten, das Innere der Sahara (2) etwa. Wie es dort aus nächster Nähe aussieht, weiß kein Mensch.

3&4: Arktis und Antarktis

Das gilt auch für weite Teile der Arktis (3) – etwa das Innere Grönlands – und der Antarktis (4). Und es waren zwar schon Tausende Bergsteiger auf dem Mount Everest, dem mit 8848 Metern höchsten Berg der Welt.

5: Ost-Tibet

Aber für viele "kleinere", 6000 bis 7000 Meter hohe erge in Ost-Tibet (5) interessierte sich bisher keiner. Die meisten sind unbestiegen.

Tepui Berge
Die Tepui-Berge in Südamerika
© Mariusz Prusaczyk / Colourbox

6: Die Tepui-Berge

Auch aus dem Urwald von Venezuela ragen mächtige Felsen empor, auf die noch niemand geklettert ist: Die steilen Wände der Tepui-Berge (6) gelten als nahezu unbezwingbar. Als Tafelberge laufen sie nicht spitz zu, sondern sind oben platt wie Tische. Auf ihren Hochebenen vermuten Forscher zahllose unbekannte Tier- und Pflanzenarten.

7: Die Tiefsee

Der allergrößte "weiße Fleck" ist aber nicht an Land, sondern unter Wasser: die Tiefsee (7) , also Meereszonen tiefer als ein Kilometer. Diese machen ganze 62 Prozent der Erdoberfläche aus. Dorthin zu gelangen ist aufwendig: U-Boote, die dem Druck in bis zu 11 000 Meter Tiefe standhalten, sind extrem teuer. Weite Teile der Weltmeere sind deshalb weniger erforscht als die Oberfläche des Mondes.

Bis wir wirklich alles über die Erde wissen, werden Jahrzehnte vergehen, schätzen Forscher. Es gibt also doch noch viel zu entdecken!

GEOLINO EXTRA NR. 64 - PLANET ERDE

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