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Privatdetektiv Alexander Schrumpf
Mein Name ist Alexander Schrumpf, ich bin 40 Jahre alt und seit 1993 als Privatdetektiv tätig. Tatsächlich ist Detektiv keine geschützte Berufsbezeichnung. Das heißt, dass sich jeder einfach so nennen kann. Man kann jedoch – wie ich - eine Ausbildung der "Zentralen Ausbildungsstelle im Detektivgewerbe" (ZAD) machen und sich anschließend „geprüfter Detektiv“ nennen.

Seit 1998 biete ich Detektiv-Seminare für Kinder und Jugendliche an. Ich bin seither der einzige „echte Detektiv“, der tatsächlich dem interessierten Nachwuchs Rede und Antwort steht.
Seither habe ich beinahe 15.000 Juniordetektive unterhalten. Über das Portal: www.junior-detektiv.de könnt ihr mehr darüber erfahren und auch gerne mit mir in Kontakt treten.
Was macht ein Detektiv?
Eigentlich nur zwei Dinge: Er recherchiert und er observiert. Das heißt, er ermittelt Dinge und er beobachtet Leute oder Objekte. Zur Ermittlung gehört es zum Beispiel, dass man Dinge in Büchereien und Archiven nachschlägt, das Internet durchforstet, oder auch Zeugen befragt. Hier gibt sich der Detektiv nicht immer zu erkennen, das nennen wir dann Befragung unter „Legende“.

Bei der Observation, also der Beobachtung, ist Tarnung oberstes Gebot. Wenn wir eine Zielperson verfolgen ist das Wichtigste, nicht entdeckt und enttarnt zu werden.
Darüber hinaus führt ein Detektiv auch manchmal Untersuchungen an Tatorten durch. Hier ist viel Fingerspitzengefühl notwendig, denn es gilt, absolut nichts am Tatort zu verändern. Das heißt, keine eigenen Spuren zu hinterlassen und die stummen Zeugen der Tat nicht zu verändern.


Lässt ein Dieb sich nicht durch eine Observation überführen, gibt es eventuell die Möglichkeit ihn durch eine Diebesfalle zu entlarven. Trägt man zum Beispiel Silbernitrat auf einen als Köder ausgelegten Geldschein auf, bekommt der Dieb nach vollendeter Tat schwarze Hände.
Detektivarbeit: ein abwechslungsreicher Job
Das Schönste an meinem Beruf ist die ständige Abwechslung. Immer wieder werde ich mit neuen Aufgaben betraut, die ich so noch nicht hatte. Zwar ist es auch manchmal langweilig, wenn ich zum Beispiel stundenlang vor einem Haus auf der Lauer liege und die Zielperson einfach nicht herauskommt. Aber ich denke, die spannenden Aufgaben überwiegen doch bei Weitem.
Gefährlich wird es in der Regel nicht, wenn man als privater Ermittler tätig ist. Der gute Detektiv bleibt stets unerkannt und hält sich im Hintergrund auf. Die gesammelten Ergebnisse gehen meistens als Ermittlungsbericht an die Polizei, die dann die weiteren Schritte einleitet und den gefährlicheren Teil übernimmt. Das wäre von dem Privatermittler auch zu viel verlangt, schließlich haben Detektive in Deutschland keine Sonderrechte und dürfen auch keine Waffen tragen.

Der Rat des Detektivs für angehende Jung-Detektive
Wenn ich Euch mit der Vorstellung für meinen Beruf interessieren konnte, möchte ich Euch noch ein paar Ratschläge geben. Wenn man ein guter Detektiv werden will, sollte man sich um eine möglichst gute Ausbildung bemühen. Das beginnt schon in der Schule. Man sollte sich in allen Bereichen gut auskennen. Als Eigenschaften solltet Ihr außer einem guten Gedächtnis und einer detaillierten Beobachtungsgabe auch Flexibilität und vor allem Ausdauer mitbringen.
Euer Alexander Schrumpf
Ein Tag im Leben eines Detektivs
Heute beginnt mein Tag um 05.30 Uhr mit dem Auftrag eines Arbeitgebers: "Finden Sie heraus, was mein Mitarbeiter während seiner Krankheitsphase macht."
Schon um 6 Uhr morgens bin ich mit meinem Auto am Observationsplatz vor der Wohnung des Mitarbeiters. Selbstverständlich so, dass er mich a) nicht sieht, b) niemand Verdacht schöpft und ich ihm c) bei Bedarf sofort folgen könnte.
Um 8.56 Uhr wird mein Warten belohnt. Meine Zielperson geht in normaler Kleidung zum 100 Meter entfernten Bäcker, kauft ein Brot und kehrt zur Wohnung zurück.
Um kurz nach 11 Uhr verlasse ich den Observationsplatz, da es ab jetzt sehr unwahrscheinlich ist, dass er sich noch auf den Weg zu einer privaten Arbeitsstelle macht.
Eine halbe Stunde später bin ich in meinem eigenen Büro, wo mir nach einem kurzen Testanruf bestätigt wird, dass meine Zielperson immer noch in ihrer Wohnung ist. Jetzt verfasse ich meinen Observationsbericht so genau wie möglich: Wann bin ich am Observationsplatz angekommen? Wo habe ich mich postiert? Wann hat die Zielperson ihre Wohnung verlassen? Wann habe ich den Platz verlassen und bin im Büro angekommen? Dem füge ich noch zwei Fotos hinzu, die ich am Observationsplatz aufgenommen habe. Je ausführlicher der Bericht ist, desto besser ist es später vor Gericht. Nach dem Abhören meines Anrufbeantworters ist es jetzt Zeit für meine Mittagspause. Die verbringe ich beim Pizzaladen um die Ecke.


Frisch gestärkt studiere ich jetzt die Akten meiner offenen Fälle. Dabei ist eine gründliche Einarbeitung in die Thematik der einzelnen Fälle sehr wichtig, um Fehler zu vermeiden. Zum Beispiel schicke ich auf der Suche nach dem Jugendfreund meines Auftraggebers ein Fax mit einer Adressenanfrage an das Einwohnermeldeamt. Weil eine Bank wissen möchte, ob ein potentieller neuer Mitarbeiter Schulden hat oder schon einmal negativ aufgefallen ist, stelle ich eine schriftliche Anfrage an die Auskunftei.
Für einen Getränkehändler, der den Verdacht hat, dass ein Konkurrent das Dosenpfand nicht bezahlt, mache ich um 14.25 Uhr einen Testkauf in dem verdächtigen Getränkemarkt. Dabei versuche ich unter anderem folgende Fragen zu beantworten: Wird ein Pfand berechnet? Wie hoch ist der Preis? Wie ist der Bestand an Getränken? Und wer bedient mich?
In meinem Büro tippe ich dann um 15 Uhr die Aufzeichnungen aus dem Diktiergerät für meinen Bericht ab. Eine halbe Stunde später klingelt dann das Telefon. Eine Frau möchte sich mit mir zu einem Auftragsgespräch in einem Café in der Innenstadt treffen. Sie vermutet, dass ihr Mann sie betrügt.
Die Vertragsunterzeichnung nimmt nicht viel Zeit in Anspruch, da meine Auftraggeberin nur sehr bescheidenen Kosten entgegensieht. Der Auftrag beinhaltet drei Stunden Observation ihres Mannes und einen Bericht. Mehr kann sich eine Privatperson heutzutage kaum leisten.
Danach stelle ich mich mit meinem PKW vor die Firma, in der der Ehemann meiner Auftraggeberin arbeitet. Um 18.05 Uhr verlässt er sein Büro und betritt nach einer halbstündigen Fahrt ein Haus mit acht Mietparteien.
Glücklicherweise sehe ich durch ein Fenster im Treppenhaus, wie er die Wohnung im 3. Stock rechts betritt. Ich schreibe mir die Namen von den Klingelschildern ab, rufe meine Auftraggeberin an und nenne ihr die Namen. Da diese ihr nichts sagen, folge ich dem Mann, nachdem er das Haus um 20 Uhr in Richtung seiner Privatadresse wieder verlässt. Ich verständige meine Auftraggeberin zehn Minuten vor der voraussichtlichen Ankunft ihres Mannes. Wenn sie ihn fragt, wo er gewesen ist, wird seine Antwort zeigen, ob er die Wahrheit sagt.
Noch nach 9 Uhr sitze ich in meinem Büro, schreibe alle Berichte und meine Rechungen und bin dann für heute fertig. Um 21.45 Uhr verlasse ich mein Büro.